Das als Papageienhaus bekannte Jacobushaus wird momentan vom Verein Zucker genutzt. Der Drogenkonsumraum soll nach jetzigem Stand in einer Lagerhalle an der Friedrich-Rauers-Straße entstehen. Foto: Schlie
Drogenpolitik

Pläne für Drogenraum gedeihen

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Das Papageienhaus kommt als Standort nicht mehr in Frage. Ein Drogenkonsumbus soll bald aufgestellt werden.

Bremen bekommt einen Drogenkonsumraum – das steht seit Dezember vergangenen Jahres fest. Doch wo soll dieser eingerichtet werden? Und wo bleibt der für die Übergangszeit versprochene Drogenkonsumbus? Das war bisher unklar. Nun hat das Gesundheitressort auf Nachfrage zumindest teilweise Licht ins Dunkel gebracht.

Das als Papageienhaus bekannte Jacobushaus an der Friedrich-Rauers-Straße in der Nähe des Bremer Hauptbahnhofs kommt demnach nicht mehr als Standort in Frage. Der Grund: Der Verein Zucker hatte sich Anfang des Jahres mit Immobilien Bremen (IB) auf eine 1,5 Jahre andauernde Nutzung des Papageienhauses geeinigt. Das Künstler-Kollektiv nutzt die Räume nun unter anderem für einen Club sowie ein Kunst-Atelier. Für das Jakobushaus hatte IB lange vergeblich einen Investor gesucht, der daraus ein Wohnheim für Auszubildende macht. Ab Mitte 2021 soll die Suche fortgeführt werden.

Lagerhalle soll zum neuen Standort werden

Nun steht nur noch ein Standort für den Drogenkonsumraum, der Anfang 2021 eröffnet werden soll, zur Diskussion: Eine Lagerhalle an der Friedrich-Rauers-Straße, neben dem Alten Versorgungsamt. Laut Sylla Kahl, Sprecherin des Gesundheitsressorts, wird das Gelände momentan geprüft.

Insgesamt werden 1,2 Millionen Euro für den Betrieb geplant, es sollen zehn Plätze für den intravenösen und zehn Plätze für den inhalativen Gebrauch zur Verfügung stehen.

Comeback soll Drogenbus betreiben

Neuigkeiten gibt es in Bezug auf die für die Übergangszeit beschlossene Einrichtung eines Drogenkonsumbusses samt Kontaktmobil. Beides soll ab April dieses Jahres zur Verfügung stehen. „Der genaue Standort befindet sich noch in der Klärung“, teilt Sprecherin Kahl mit. Für den Betrieb beider Einrichtungen sind laut Kahl 9,5 Stellen veranschlagt. Diesbezüglich sei das Ressort mit der Drogenhilfe Comeback im Gespräch.

Die geplanten Einrichtungen sind Reaktion auf die gewachsene Drogenszene rund um den Bahnhof. Damit verbundene Probleme wie herumliegende Spritzen hatten sich verschärft.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Nur noch ein Katzensprung in den Stadtteil aus dem „FF“

    Die beschriebene Lagerhalle, liegt noch näher zum Stadtteil Findorff, als das Papageienhaus. Da kommt die Lichtkunst, die den Findorfftunnel sicherer machen soll, ja gerade recht. Findorffer Bürger verkneifen sich bislang die Frage danach, wer den dann wohl noch nimmt, sofern er nicht muss.

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