Im Klinikum Bremen-Ost stehen 15 Betten auf einer speziellen Isolierstation zur Verfügung. Dort werden erste am Coronavirus erkrankte Patienten aufgenommen. Verdachtsfälle kommen zunächst in häusliche Quarantäne. Foto: Schlie Im Klinikum Bremen-Ost stehen 15 Betten auf einer speziellen Isolierstation zur Verfügung. Verdachtsfälle kommen zunächst in häusliche Quarantäne. Foto: Schlie
Corona-Virus

Corona: Verdachtsfälle negativ getestet

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Weitere Verdachtsfälle haben sich bisher (Stand Montag, 2. März, 9 Uhr) in Bremen nicht bestätigt.

Der ersten bestätigten Corona-Erkrankten in Bremen geht es den Umständen entsprechend gut, wie das Gesundheitsamt Bremen berichtet. Sie befindet sich nach wie vor im Klinikum Bremen-Mitte. Am Freitagabend meldete die Gesundheitsbehörde zwei Verdachtsfälle, deren Proben inzwischen als negativ bestätigt wurden. Somit liege derzeit kein weiterer Verdachtsfall in Bremen vor, wie das Gesundheitsressort am Sonntagabend bestätigte.

Was passiert aber, wenn ein erneuter Verdachtsfall auftritt?

Zunächst häusliche Quarantäne

Diese werden möglichst isoliert. „Personen werden bei leichten Symptomen in häuslicher Quarantäne untergebracht, sie dürfen ihre Wohnung also nicht verlassen“, erklärt Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts. Diese Maßnahme dauert so lange an, bis ein negatives Testergebnis vorliegt.

„Ebenso verhält es sich mit Kontaktpersonen bei eventuellen positiven Befunden“, erklärt Fuhrmann. Die Quarantänemaßnahmen dauern 14 Tage an, entsprechend der Inkubationszeit des Virus Covid-19.

Isolierstation im Klinikum Bremen-Ost

Der erste Corona-Patient Bremens sollte ursprünglich zunächst ins Klinikum Bremen-Ost eingewiesen werden. Dort stehen laut Gesundheitsressort 15 Betten auf einer speziellen Isolierstation zur Verfügung. Im Klinikum Ost ist auch die Lungen-Medizin ansässig – Corona kann bei schwerem Verlauf eine Lungenentzündung auslösen.

Jedoch sind auch alle anderen Bremer Kliniken in der Lage, durch Isolationsmaßnahmen Patienten zu behandeln. „Wo genau die infizierten Patienten versorgt werden, muss im Einzelfall und abhängig von der gesundheitlichen Situation entschieden werden“, erklärt Fuhrmann.

Die Frau, die sich am Freitagabend im Klinikum Bremen-Mitte meldete, wurde dort – isoliert von allen anderen Patienten – aufgenommen.

Krisenstab kann auch Stadtteile sperren

Unterdessen trifft sich regelmäßig ein Corona-Krisenstab in Bremen. Dieser steht ad hoc bereit und kann im Notfall auch Sperrungen einzelner Gebiete oder Stadtteile anordnen. Wann es dazu kommt, ist nach Angaben des Gesundheitressorts und des Verkehrsressorts jedoch nur im Einzelfall zu entscheiden.

Im ersten Schritt versuchen die Behörden erstmal, alle Erkrankten zu finden und zu isolieren, um eine mögliche Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Maßnahmen zum Schutz vor einer Infektion kann jeder selbst treffen: Etwa durch häufiges Händewaschen und Desinfizieren. Laut dem Hausärzteverband sollte man sich so verhalten wie während einer Grippewelle.

Busse und Bahnen werden desinfiziert

Erste Schutzmaßnahmen haben neben zahlreichen Bremer Unternehmen auch Nahverkehrsunternehmen getroffen. „Bahnen und Busse reinigen wir täglich mit antiseptischen Mitteln, selbstverständlich auch Haltegriffe und Sitze“, sagt BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer.

Fahrer der Straßenbahnen seien durch ihre Fahrerkabinen geschützt. „Die Fahrer der Busse könnten im Extremfall die erste Tür im Bus auch an den Haltestellen geschlossen halten. Die Fahrgäste könnten dann nur durch die hinteren Türen einsteigen“, sagt Meyer.

Klassenfahrten abgesagt

Denkbar wäre nach Medienberichten zudem, dass in Bremen Veranstaltungen abgesagt werden. Auch Kitas und Schulen könnten betroffen sein, betonte etwa Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke).

Aufgrund der gehäuften Corona-Fälle in Norditalien haben bereits drei Bremer Schulen Klassenfahrten abgesagt. Die Bildungsbehörde hat auf ihrer Internet-Seite angekündigt, dass entsprechend der Empfehlungen des Auswärtigen Amtes Schulfahrten von öffentlichen Schulen der Stadtgemeinde Bremen, die bis zum 31. März in Richtung Norditalien aufbrechen sollten, abgesagt werden.

Infos

Personen, die den Eindruck haben, sie könnten an dem Virus erkrankt sein, werden gebeten, sich telefonisch beim Hausarzt zu melden – oder beim Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter der Rufnummer 116 117.

Das Virus verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion – also wenn man zum Beispiel direkt angehustet wird.

von Henrik Schumacher und Hermann J. Olbermann

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