Gern gesehen und nahezu überall am Stadtrand unterwegs: Das Reh. Foto: Jens G. Kube/NABU Gern gesehen und nahezu überall am Stadtrand unterwegs: Das Reh. Foto: Jens G. Kube/NABU
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Wildtier mit einem unwiderstehlichen Blick

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Wilde Tiere in Delmenhorst und in der Umgebung/ Teil 1: Das Reh

Das Reh, ist die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche. So wundert es nicht, dass man die hübschen Tiere mit dem unwiderstehlichen Blick überall in der Region rund um Delmenhorst beobachten kann. Ursprünglich bevorzugen die Rehe Waldlichtungen und Waldrandzonen, im Laufe der Jahre haben sie sich auch andere Lebensräume gesucht und kommen mittlerweile in offener Agrarsteppe vor.

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„Die Rehe sind flexible Kulturfolger, die von unserer Kulturlandschaft sehr eingeschränkt wurden, aber sie kommen mit der landwirtschaftlichen Struktur gut zurecht“, sagt Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte im Hegerin Delmenhorst. Und während die „echten“ Hirsche das ganze Jahr über vorwiegend in Rudeln zusammenleben, leben Rehe meist einzeln.

Rehe verschwenden jetzt keine Energie

Im Winter ziehen sich die Rehe zu Sprüngen zusammen, fahren ihren Stoffwechsel runter und werden langsamer. „Wenn man im Wald unterwegs ist, kann man sie gut beobachten. Die Rehe überlegen auch jetzt im April noch gut, ob es sich lohnt, Energie zu verschwenden und wegzulaufen. Wenn sie sehen, dass zum Beispiel Hunde an der Leine geführt werden, dann bleiben sie sogar stehen.“ Trotzdem sei es gerade im Winter wichtig, vorsichtig mit dem Wild umzugehen und nicht unnötig aufzuscheuchen.

„Das Rehwild nimmt sehr viel Eiweiß zu sich, momentan Knospen und Kräuter, die noch wachsen. Wenn sie beim Fressen gestört werden, dann fangen sie an, Bäume zu schälen. Das ist eine Folge von Stress und Nahrungsmangel“, erklärt Kroll. Zum Verdauen und widerkäuen bräuchten die Tiere etwa vier Stunden. „Und in dieser Zeit brauchen sie Ruhe.“

Das Geweih der Rehe wächst jedes Jahr etwas mehr

Gefüttert würden Rehe nur in Notzeiten, beispielsweise dann, wenn tagelang eine dicke Schneedecke liegt. „Auf keinen Fall sollte man ihnen trockene Brotreste geben. Davon können sie sogar sterben“, warnt Kroll.

Im November und Dezember werfen die Rehe ihr Gehörn ab. „Dann kann man auch nicht mehr die männlichen von den weiblichen Tieren unterscheiden. Das Geweih fängt allerdings sofort wieder an zu wachsen, jedes Jahr ein bisschen mehr“, erläutert die Naturschutzbeauftragte. Gebraucht werden die Geweihe erst wieder zur Paarungszeit. Mit einer Duftdrüse am Schädel markieren die Tiere ihr Revier.

Rehe sind einem Standort relativ treu

Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte im Hegering Delmenhorst und der Biologe Uwe Handke vom NABU informieren in Zusammenarbeit mit dem DELME REPORT über einige wilden Tiere in unserer Region

Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte im Hegering Delmenhorst und der Biologe Uwe Handke vom NABU informieren in Zusammenarbeit mit dem DELME REPORT über einige wilden Tiere in unserer Region. Foto: Konczak

Die recht standorttreuen Rehe bekommen im Sommer bis zu zwei Kitze. „Problematisch wird es, wenn die Felder zu früh abgemäht werden“, erklärt Kroll. Im Idealfall kämen die Landwirte dann auf die Jägerschaft zu. „Wir laufen dann gemeinsam vorher das Feld ab.“
Im Winter ist das Fellkleid der Rehe dick und gräulich. Im Sommer wird ihr Fell dann rot-braun.

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