Auf dem Weg von Delmenhorst zur Klimamusterstadt sieht Delbus-Geschäftsführer Carsten Hoffmann sein Unternehmen ganz klar als Teil der Lösung in Sachen Klimaschutz. Bereits die Nutzung der bisherigen modernen Dieselbusse sei im Vergleich zum PKW in der Klimabilanz deutlich besser. Doch damit nicht genug, macht das Unternehmen rechtzeitig vor dem Start des neuen Liniennetzes einen großen Schritt in Sachen Klimaschutz.
Neue Hybrid-Busse
Acht neue, noch umweltfreundlichere Hybrid-Fahrzeuge von MAN stellte Hoffmann am Freitag der Presse vor. 1,8 Millionen Euro hat die Delbus dafür investiert, rund 40 Prozent wurden Fördermittel refinanziert. „Die neuen Busse sind sehr viel sparsamer im Verbrauch. Damit nicht genug tanken sie sich quasi dank Energierückgewinnung bei jedem Halt und Bremsvorgang von selber wieder auf. Die hiermit immer frisch geladene Batterie unterstützt den Motor. Eine Start-Stopp-Automatik kommt automatisch bei jedem Halt zu Einsatz, egal ob an der Ampel oder an einer Haltestelle“, erklärt Hoffmann.
Des Weiteren verfügen die Fahrzeuge über einen Abbiegeassistenten für mehr Sicherheit auf der Straße und wurden im Innenraum bereits mit der antiviralen Schutzbeschichtung behandelt, die Keime, Viren und Bakterien in kurzer Zeit abtötet. „Damit sind wir Vorreiter im norddeutschen Raum“, betont der Delbus-Geschäftsführer.
Neue Werkstatthalle geplant
Jeder der neuen Hybrid-Busse ist über drei Meter hoch und passt damit gerade noch so durch das Werkstatttor auf dem in den 1970er Jahren gebauten Betriebshof. „Für Fahrzeuge mit Wasserstoff- oder Elektroantrieb ist die Halle unter anderem von der Höhe her nicht mehr geeignet, da bei ihnen der Tank oder die Batterie auf dem Dach sitzt“, erzählt Hoffmann.
Wenn demnächst in der EU die sogenannte Clean-Vehicle-Richtlinie (CVD) in Kraft tritt, müssen 45 Prozent der neu zu beschaffenden ÖPNV-Busse einen emmisionsfreien Antrieb besitzen. Da trifft es sich finanziell gut, dass die alte Werkstatthalle eh bald eine Grundsanierung braucht, und für ein neues Gebäude als auch für die Bereitstellung der Infrastruktur für emmissionsfreie Busse hohe Förderquoten winken.
Clean-Vehicle-Richtlinie
Carsten Hoffmann dankt dem Aufsichtsrat der Delbus für die Freigabe der Planungsmittel für einen Neubau. Wenn die Stadt weiter zustimmt, ist Hoffmann optimistisch bereits 2023 den neuen Betriebshof einweihen zu können. Anfang 2024 könnten dann in Delmenhorst die ersten Elektro- oder Wasserstoffbusse über die Straßen rollen.
„Auf dem Gebiet der E- und Wasserstoffmobilität passiert momentan unglaublich viel. Aktuell schafft ein E-Bus knapp 150 Kilometer. Einige Anbieter haben angekündigt, dass die nächste Baureihe bereits 400 Kilometer Reichweite haben soll“, so Hoffmann.
Zum Sommerferienbeginn geht das neue Fahrplannetz an den Start.