Horst Christoph und Torsten Marold (v. l.) suchen nach Männern, die sich ehrenamtlich und handwerklich im Stadtteil engagieren wollen.Foto: Schlie Horst Christoph und Torsten Marold (v. l.) suchen nach Männern, die sich ehrenamtlich und handwerklich im Stadtteil engagieren wollen. Foto: Schlie
Ehrenamt

Helfende Männerhände gesucht

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Ein neues Projekt in Obervieland soll die Nachbarschaft und den Zusammenhalt stärken.

Auch der Alltag von Torsten Marold aus Obervieland hat sich durch Corona verändert – was ihn auf eine Idee brachte: „Ich musste in Kurzarbeit und wollte trotzdem noch etwas machen. Etwas zurück geben“, erinnert sich der Tischler.

Als Ehrenamtlicher im Bürgerhaus Obervieland (BGO) hatte er sich bereits vorher engagiert, seine freie Zeit nutzte er im Frühjahr, um den Stadtteil sauberer zu machen.

„Ich bin Müll einsammeln gegangen. Nachbarn und Bekannte haben mich unterstützt und mir zum Beispiel ihre Mülltonne zur Verfügung gestellt“, sagt Marold.

Füreinander da sein

Auf einem seiner Spaziergänge durch den Stadtteil begegnete er einem älteren Mann, der auf einer Bank saß – mit einer Teetasse. „Er erzählte, dass er nicht alleine seinen Tee trinken wolle und deshalb im Park sitze. Das hat mich nachdenklich gemacht“, erinnert sich Marold.

In Nachbarschaften sollte man füreinander da sein, findet er.

Hauptsächlich Männer ins Ehrenamt holen

Kurzerhand sprach er Stefan Markus an, den Leiter des BGO, und erzählte ihm von seiner Idee, Männer für den Stadtteil zu gewinnen.

Markus hatte eine Idee für einen Fördertopf, um das Projekt finanziell zu unterstützen. „Wir suchen helfende Hände für Obervieland. Vor allem Männer, denn Frauen engagieren sich hier schon sehr viel“, sagt Marold.

Frauen seien zwar auch willkommen, es gehe aber eben darum, Männer für die freiwillige Arbeit zu gewinnen.

Schnelle, unbürokratische Hilfe

Sie soll eine schnelle, unbürokratische Hilfe sein, wo sie nötig ist. Sieht beispielsweise jemand eine kaputte Parkbank, kann er sich im BGO melden und Marold und Markus organisieren die benötigten Materialien und Werkzeuge.

Es gehe nicht um Arbeitsanweisungen, sondern darum, selbst anzupacken. Das können eine vermoderte Beeteinfassung, ein kaputtes Spielgerät oder auch ein zugewucherter Weg sein.

Absprachen mit zuständigen Stellen

„Dann kann schnell repariert oder mit frischer Farbe aufpoliert werden, wenn alles geklärt und das Material beschafft ist. Und die anderen Stadtteilbewohner haben auch etwas davon“, sagt Marold.

Die Absprachen mit den zuständigen Stellen wie etwa dem Umweltbetrieb Bremen oder dem Wohnungsunternehmen Gewoba trifft Markus.

Die Arbeiten ausführen sollen die engagierten Männer. „Ich war früher Tischler und habe viele Werkzeuge, auch im Bürgerhaus ist allerhand vorhanden und das Material wird über eine WiN-Förderung finanziert. Wir könnten also direkt loslegen“, sagt Marold.

Mit dem Stadtteil identifizieren

Sein Projekt soll aber nicht nur Obervieland verschönern und aufwerten, es soll auch dazu beitragen, sich mit dem eigenen Stadtteil zu identifizieren.

„Gerade jetzt ist es sehr wichtig, für einander und die Nachbarschaft da zu sein“, sagt der Haustischler, der bei einem großen Bremer Möbelhaus arbeitet.

Für alle geeignet

Das Projekt sei sowohl für die geeignet, die gerne in einer kleinen Gruppe aktiv werden wollen – unter Einhaltung aller Auflagen –, aber auch für jene, die lieber alleine werkeln.

„Es soll kein großer Arbeitsaufwand werden, es geht um die Identifikation und die Unterstützung“, sagt Marold.

Interessierte Männer melden sich unter info@bgo-bremen.de oder telefonisch unter 69 67 30 20 bei Stefan Markus im BGO.

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