Plötzlich standen neben den Containern für Altglas und Altkleider eine 100-Liter-Gasflasche und eine Kühlkombination, später ein Waschbecken und ein Rasenmäher. „Dort wird Müll und Sperrmüll mit Autos abgeladen. Das sind nicht die Anwohner, sondern Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen“, sagt André Schoppe, der eine Unterschriftenaktion mit initiiert hat gegen die Vermüllung des Containerplatzes an der Thedinghauser Straße in der Neustadt (WESER REPORT berichtete). Die Bremer Stadtreinigung (DBS) versprach Abhilfe.
Ihre neue Strategie sieht eine fast tägliche Leerung der Container vor. Außerdem stellt die DSB Warnschilder auf. „Seine Tüten vor den Container zu werfen ist eine Ordnungswidrigkeit“, sagt DBS-Experte Torben Kapp.
Im Extremfall: Anzeige
Allerdings setze DBS zunächst auf die direkte Ansprache und die Aufklärung, erklärt Kapp. Im Extremfall erstattet DBS Anzeige. „Manchen Menschen ist gar nicht bewusst, dass es sich um eine illegale Müllablagerung handelt.“
Um die Verursacher ansprechen zu können, setzt DBS an den Hotspots Kontrollteams ein. Sie dokumentieren den Müll, mögliche Probleme mit Ungeziefer und die Füllstände der Container. Auch Hinweise, die sich aus Gesprächen vor Ort ergeben, werden aufgenommen. „Aus den gewonnenen Informationen sollen Erkenntnisse im Hinblick auf die Optimierung der Standplatzausstattung und der Behälterabfuhr gezogen werden“, erklärt Kapp.
Tote Winkel vermeiden
An der Thedinghauser Straße etwa sollen die Container anders angeordnet werden, um tote Winkel zu vermeiden. Auch ein weiterer Textilcontainer ist geplant. „Das ist nicht überall möglich“, gibt Kapp zu. Auch eine neue Pflasterung und Umzäunung der Plätze ist Teil der Strategie.
Schoppe indes fordert stellvertretend für die Eigentümer dort, den Platz aufzulösen. „Die Umzäunung und die Bäume laden ja geradezu dazu ein, den Müll dort hinzustellen“, ist er sich sicher.
Die Anwohner schlagen laut Schoppe vor, die Container im Kreuzungsbereich Kirchweg / Thedinghauser Straße auf unterschiedlichen Straßenseiten aufzustellen. „Dann kann man nicht mehr so gut davor halten und in Ruhe abladen“, sagt Schoppe, der befürchtet, dass der Platz nach Weihnachten noch mehr vermüllt.
Der Neustädter Beirat indes hat einen Bürgerantrag zur Auflösung des Platzes schon abgelehnt.