„Wir wurden von dem Ansturm überrascht“, gab Jasper Kelkenberg, Geschäftsführer der Bremer Catering Service GmbH (BCS), zu. Die BCS betreibt am Lankenauer Höft aktuell in einer Zwischennutzung einen Publikumsmagneten. Das schöne Wetter bescherte seit der Eröffnung des temporären Beachclubs volle Liegestühle.
Das freut zwar sowohl Betreiber als auch die Woltmershauser, allerdings bringt der unerwartete Ansturm auch Probleme mit sich, denn zahlreiche Besucher reisen mit dem Pkw an. Zu viele, die Parkflächen reichen offenbar nicht aus und so stellen viele Gäste ihr Vehikel wild in der Umgebung ab. Der Durchfahrtsverkehr stört die Anwohner zusätzlich. Mit der BLG werde bereits über die Möglichkeit gesprochen, einen Park & Ride Parkplatz auf deren Gelände einzurichten, sagte Kelkenberg.
Bus und Fähre noch eingeschränkt
Beirat und BCS appellieren jedoch, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Doch genau das geht noch nicht wie gewünscht: „Bus und Fähre fahren im Moment noch eingeschränkt, wir sind aber in Gesprächen“, erklärte Kelkenberg die Situation dem Woltmershauser Beirat. So stelle die BCS derzeit auf eigene Kosten Großraumtaxen zur Verfügung, die nach Veranstaltungen zur Bushaltestelle Rablinghausen der Linie 24 – rund eineinhalb Kilometer entfernt – fahren.
Eine Verlängerung der Buslinie bis zum Lankenauer Höft ist seit vielen Jahren Thema. Bis Oktober wird die Landzunge aktuell sonntags auf einigen Fahrten angefahren. „Das können wir kostengünstig mit der Wendezeit umsetzen“, erklärte Michael Rode von der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) dem Beirat. Es werde nun außerdem geprüft, die Linie auch samstags bis zur Landzunge fahren zu lassen. Freitagabends müsste allerdings ein zusätzlicher Bus eingesetzt und finanziert werden. „So etwas muss von der Behörde genehmigt werden“, sagte Rode und deutete an, die BCS könne sich an einer Finanzierung beteiligen.
Verlängerung der Linie 24?
„Wir haben dort eine neue Situation, bisher waren wir nur an die Fährzeiten gebunden“, sagt Rode. Dem widersprach Kelkenberg und verwies auf das Golden City, das von April 2018 bis August 2019 ebenfalls als Zwischennutzer das Lankenauer Höft bespielte. Damals fuhr die Linie 24 auch freitags und samstags bis und ab Lankenauer Höft. „Eine gewisse Erwartungshaltung haben wir da jetzt auch“, so Kelkenberg weiter. Grundsätzlich müsse eine Verlängerung der Linie 24 auch im Hinblick auf die Zukunft des Lankenauer Höfts rechtzeitig geprüft werden, so Rode.
Auch mit dem Fährbetreiber Hal Över wurden Gespräche geführt. Eine Verlängerung der Fährzeiten samstags und sonntags ab 10. Juli wurde bereits erreicht, berichtete Kelkenberg. „Für die Abende mit Konzerten haben wir dann eine Fähre mehr“, sagte er. Das innerhalb von 24 Stunden ausverkaufte Konzert von Olli Schulz am 4. Juli sei der erste größere Test.
Allerdings können laut Harro Koebnick, Geschäftsführer von Hal Över, auch die Fährkapazitäten nicht so leicht erweitert werden. Denn die „Pusdorp“, welche das Lankenauer Höft mit der Überseestadt und Gröpelingen verbindet, sei eben ein kleines Schiff. Und: „Wir haben nicht mal eben ein größeres, das wir einsetzen könnten. Wenn dauerhaft mehr Verbindungen nötig sind, brauchen wir aber eins. Und das steht hier nicht einfach so rum“, erklärte Koebnick weiter. Zudem seien nicht alle Schiffe der Hal Över für den Fährbetrieb und die Fahrradmitnahme geeignet.
Personal aufstocken
Am 4. Juli wolle man einen Testlauf starten, um die Situation an den Anlegern vor und nach einem größeren Konzert besser beurteilen zu können. Denn auch das Personal muss bei höherer Nachfrage aufgestockt werden. Sicher sei aber jetzt schon, dass die Fähre sich nicht selbst tragen werde. „Wir sind auf Zuschüsse und Partner angewiesen“, so Koebnick.