Doppelter Kurswechsel bei manchen Kreuzfahrt-Anbietern: Traditionell steuern viele „schwimmende Hotels“, die den Sommer über an Nord- und Ostsee unterwegs waren, zu dieser Jahreszeit wärmere oder südliche Gefilde an.
Neu in diesem Jahr: Viele Reedereien lassen auf ausgewählten Fahrten nur noch Geimpfte auf ihre Schiffe.
Wer im kommenden Winter etwa an Bord eines Aida-Schiffes in der Karibik oder im Orient kreuzen möchte, braucht einen vollständigen Impfschutz und zusätzlich einen Covid-19-Test. Auffällig: In diesen Fahrgebieten gilt die 2G-Regel nicht, weil bereits von Corona genesene Passagiere für den vollständigen Impfschutz eine Impfdosis brauchen, um mitfahren zu dürfen.
Auf der Homepage der Rostocker Reederei heißt es dazu: „Für ungeimpfte Kinder und Jugendliche sowie für genesene Gäste ohne Impfschutz ist die Mitreise leider nicht möglich.“
Impfschutz und Covid-19-Test
Die Impfpflicht gilt auch bei Tui Cruises im kommenden Winter: Wer Urlaub auf dem Meer bei den Hamburgern bucht, muss für Destinationen wie den Persischen Golf oder die Karibik vollständig geimpft sein. Für die „Mein Schiff 4“ gibt es keine Impfpflicht, da setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben weiterhin auf sein umfangreiches und erfolgreiches Gesundheitskonzept.
Auch der Bremer Anbieter Plantours Kreuzfahrten setzt auf die Impfpflicht. „Wer etwa am 19. Oktober in Hamburg an Bord der MS Hamburg geht, um mit dem kleinsten Kreuzfahrtschiff Deutschlands Richtung Antarktis in See zu stechen, muss vollständig gegen Covid-19 geimpft sein“, sagt Plantours-Geschäftsführer Oliver Steuber.
Die 2G-Regel gilt ab Ende Oktober auch auf den beiden Hochseeschiffen von Nicko Cruises. Wer an Bord der „Vasco da Gama“ oder der „World Yoyager“ gehen möchte, muss vollständig geimpft oder genesen sein. Kinder unter zwölf Jahren sind von der 2G-Regel ausgenommen, benötigen allerdings einen negativen PCR-Test, der zum Zeitpunkt der Einreise nicht älter als 72 Stunden sein darf.
„Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, um für mögliche Vorgaben in den Zielländern gerüstet zu sein, an Bord den bestmöglichen Schutz bieten zu können und unseren Gästen durch diese Regelung Planungssicherheit zu geben“, begründet Nicko-Chef Guido Laukamp den Schritt.
Phoenix Reisen, mit Schiffen wie der „Artania“, „Amera“ oder „Amadea“ in den unterschiedlichen Fahrgebieten unterwegs, lässt auch nur noch vollständig gegen Covid-19 geimpfte Passagiere an Bord. Der Status „genesen“ ist laut Homepage des Veranstalters nicht ausreichend.
Für den Check-in an Bord wird – wie bei allen anderen Anbietern in der Regel auch – das EU-Covid-19-Zertifikat mit QR-Code (digital im Handy oder in Papierform) benötigt. Der gelbe Impfausweis ist als Nachweis nicht ausreichend.
Tipp
Aktualisierte Informationen zu den jeweiligen Kreuzfahrten liefern die entsprechenden Homepages der Anbieter.
Coronabedingt können sich geltende Bestimmungen unter Umständen ändern. Welche Voraussetzungen für die entsprechende Reise oder das Fahrgebiet erfüllt werden müssen, sollte also rechtzeitig nachgelesen werden.
Zudem können Regelungen von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich definiert sein.