Nach dem Auftakt mit der Langen Nacht der Geschichte verwandelte sich die Lindenhofstraße am Sonntag in eine Flaniermeile mit ganz verschiedenen Erzählstationen und gleich mehreren Bühnen auf denen flammende Jonglage präsentiert wurde.
Viele Bremer ergriffen die Gelegenheit und ließen sich einfach treiben, kamen mit Besuchern ins Gespräch oder ließen sich auf der Straße und den Erzählstationen von den Geschichten ins Reich der Fantasie entführen – endlich wieder Zeit für das Feuerspuren-Festival.
Die Lindenhofstraße war schon zum Start der Feuerspuren gut besucht und auch die aufgebauten Grillstationen verströmten bereits einen verführerischen Geruch.
Schnell füllten sich auch die Erzählstationen wie etwa im Waschcenter, wo die Erzähler des Improtheaters Erlebnisse ihrer Besucher aufnahmen und sie in ihrer ganz eigenen Weise interpretierten.
Während die Waschmaschinen 16 und 17 für die passende Hintergrund-Geräuschkulisse sorgten, stellten die Künstler die Geschichten von Menschen dar, die sich aus den Augen verloren haben, sich dann aber doch wiedergetroffen haben, von Menschen, die sich beruflich verändert haben oder auch von den schrecklichen Ereignissen, die mit dem Krieg in der Ukraine im Zusammenhang stehen.
Flammenkünstler begeistern Besucher
Die nächste Station könnte dann die Straße selbst sein, wo es viele Erzählstationen zu entdecken gab oder auch Kinder, die mit selbst gebastelten Laternen und Kostümen unterwegs waren.
Mit dem Anfang der Dämmerung begeisterten dann auch die Flammenkünstler die Besucher mit ihrer feurigen Jonglage und knisternden Vorstellungen, während in den Erzählstationen wie der Bibliothek, der Mevlana-Moschee oder dem Bauernhof weiter fantasievolle Geschichten rund um das Feuerspuren-Thema „einsteigen – umsteigen – aussteigen“ vorgetragen wurden.
Ein ganz besonderes Thema hatten sich auch Reiner Müller und Karla Hennersdorf ausgedacht die in der Jurte bei Lagerfeuerromantik Geschichten unter dem Titel „Wie man todsicher in den Himmel kommt“ erzählten.
Spätestens nach diesen Erzählungen war die Dunkelheit dann soweit vorangeschritten, dass die nächsten Feuershows auf der Straße für magische Momente sorgten.
Nur auf das traditionelle Höhenfeuerwerk am Weserufer mussten die Besucher in diesem Jahr verzichten. Wegen der Flüchtlingsunterkünfte in der Überseestadt hatte man in diesem Jahr darauf verzichtet, um die dortigen Bewohner nicht zu ängstigen.