Ein verrostetes Fahrrad, ein Absperrgitter und zwei Einkaufswagen liegen am Nordufer der kleinen Weser.
So ist es zumindest dieses Mal. Denn immer wieder wird dort Unrat ähnlicher Art gefunden. Tendenz steigend, wie der Bremer Sportfischer-Verein feststellt. „Zumeist handelt es sich um Diebesgut wie Fahrräder, E-Roller und Motorräder“, so Referent Claus Lumma.
Dass dieser ganze Kram am Ufer landet und liegen bleibt, könnte an einem Youtube-Trend, dem sogenannten Magnetfischen, liegen.
„Dieser begeistert zunehmend Nutzer von Social-Media. Dabei wird aber oft vergessen, dass es hierfür in den meisten Bundesländern einer Genehmigung bedarf“, erklärt Lumma.
Diese verpflichtet dazu, geangelte Sachen zu entsorgen. „Viel einfacher ist es jedoch, den gesamten Müll einfach zu hinterlassen und sich nur mit seinen Internet-Profilierungen zu brüsten.“
Deichverbände lehnen Entsorgung ab
Solche Täter hat auch der Deichverband am linken Weserufer in Verdacht. „Das sind Privatleute, die den Gewässergrund von Brücken aus absuchen. Es geschieht auf eigene Initiative und wird von uns weder veranlasst noch unterstützt“, erklärt Abteilungsleiter Marcus Winde.
Die beiden großen bremischen Deichverbände lehnen es ab, den Müll zu entsorgen. „Dies wäre auch aufgrund der engen Regeln des verbandlichen Beitragsrechts, sprich der satzungsgemäßen Verwendung der Gelder, nicht zulässig“, betont Wilfried Döscher, Geschäftsführer des Deichverbandes rechts der Weser.
Allenfalls wenn der Abfall den Abfluss des Wassers gefährdet und so Hochwasser drohen würde, würde man unter Umständen zwangsläufig tätig.
Doch wer räumt dann den Müll weg? Der Umweltbetrieb Bremen nur bedingt. Dessen Sprecherin Kerstin Doty: „Viel sagen kann ich dazu nicht, weil wir eigentlich nur in den Grünanlagen tätig sind.“
Passanten, die illegal entsorgten Schrott entdecken, sollten sich unter der Telefonnummer 0421/ 361 36 11 oder unter info@dbs.bremen.de an die Bremer Stadtreinigung (DBS) wenden.
„Wir prüfen dann auf welcher Fläche sich die Ablagerungen befinden und sorgen dafür, dass sie entfernt werden“, sagt DSB-Sprecherin Antje von Horn. In Einzelfällen recherchieren DBS-Mitarbeiter, wer die Dinge abgelegt hat. Das kann für den Ableger teuer werden. Ihm droht ein hohes Bußgeld.