Corona, Inflation und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat für viel Unsicherheit in der Bevölkerung gesorgt. Trotz all der Umstände blickt die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) auf ein erfolgreiches Jahr zurück und zieht ihre Bilanz.
„Die Bestandsentwicklung bei den Girokonten lag im Jahr 2021 bei 401.289 Einheiten. Im letzten Jahr konnte diese Summe auf 416.932 Girokonten erhöht werden“, resümiert Vorstandvorsitzender Michael Thanheiser. „Das ist ein Plus von circa 16.000 Girokonten. Der Anteil der ukrainischen Flüchtlinge, die im letzten Jahr bei uns ein Konto eröffnet haben, liegt bei 4.000“, ergänzt Thanheiser.
Die LzO verzeichnet darüber hinaus nicht nur einen Anstieg bei den Girokonten, sondern auch bei der Immobilienfinanzierung im ersten Halbjahr 2022. „Mit 499 Millionen Euro, im Gegensatz zum Vergleichszeitraum im Vorjahr von 451 Millionen Euro, erreichte das Volumen an neuen Zusagen einen Höchstwert“, vergleicht Thanheiser. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 sank dieser Höchstwert um 127 Millionen Euro oder 28,9 Prozent auf 311 Millionen Euro.
Chatbot Linda und Video-Service Amelie
Die LzO ist ebenfalls bemüht, sich weiter an die fortschreitende Digitalisierung anzupassen. „Unser Chatbot Linda wurde im letzten Jahr rund 40.000 Mal angeschrieben“, so die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Tanja-Vera Asmussen. „Außerdem haben wir mit Amelie, unserem Video-Service, eine Möglichkeit gefunden, in den Filialen vor Ort persönliche Ansprechpartner über Video zu gewährleisten“, ergänzt Asmussen. Dieser Video-Service besteht in einigen Filialen und soll weiter ausgebaut werden. Er ermöglicht den Zugang über die Bankkarte in einen gesonderten Raum, in dem der Kunde oder die Kundin eine Ansprechpartnerin oder einen -partner zugeschaltet bekommt. Dieser Service wurde laut Asmussen im vergangenen Jahr 24.000 Mal in Anspruch genommen.
Drei Sprengungen von LzO-Geldautomaten
Jürgen Reuber aus dem Risikovorstand klärt des Weiteren über die geplanten Sicherheitsvorkehrungen im Bezug auf die Geldautomatensprengung auf. „Wir waren im letzten Jahr dreimal betroffen. In Ganderkesee, Edewecht und Steinfeld wurden Automaten gesprengt und teilweise Gebäude beschädigt“, fasst Reuber zusammen. Die LzO verfügt über insgesamt 180 Geldautomaten. „Im ersten Schritt muss eine Risikoanalyse durchgeführt werden. Da werden wir gewisse Typen von Geldautomaten austauschen müssen“, beginnt Reuber. An gefährdeten Standorten sollen Anpassungen vorgenommen werden, die eine Sicherheit gewährleisten können. Dazu zählen laut Reuber nicht nur verbesserte Alarmsysteme, sondern auch physische Sicherheit. Geldautomaten sollen sich dann beispielsweise in Pavillons befinden, sodass keine Gebäude und weiterhin keine Personen zu Schaden kommen.
Farbpatronen oder Klebesysteme?
„In den nächsten Schritten werden Geldautomaten mit Portalsystemen oder Stahlkammern versehen. Diese aufzubrechen oder zu sprengen, nimmt viel Zeit in Anspruch, was es für Einbrecher weniger attraktiv macht“, weiß Reuber. Eine weitere Taktik gegen die Einbrecher sind entweder die bekannten Farbpatronen in den Geldkassetten oder weniger bekannte Klebesysteme. Die größte Schwäche der Farbpatronen: die Zeit. Sie brauchen eine Weile, bis das ganze Geld eingefärbt ist. Zeit, die durch eine Sprengung nicht vorhanden ist. „Wir beobachten, dass eingefärbtes Geld im Ausland umgetauscht und im Inland wieder eingesetzt wird“, kritisiert Reuber.
Das Klebesystem pilotiert derzeit in den Niederladen, ist in Deutschland allerdings noch nicht erlaubt. „Das Epoxidharz umschließt das Geld, sodass es unbrauchbar gemacht wird. Durch den Druck einer Sprengung könnte es jedoch passieren, dass das Harz Verätzungen bei Service-Mitarbeitern auslöst“, gibt Reuber zu Bedenken. Die Sicherheit der Mitarbeitenden stehe an erster Stelle. Die LzO bemüht sich um Lösungen und wird weiterhin an der Sicherheit arbeiten.