Bereits seit März vergangenen Jahres laufen die Bauarbeiten am Pumpwerk Krimpel, Hinterm Sielhof. Das 46 Jahre alte Werk muss saniert werden. „Das haben unsere regelmäßigen Untersuchungen ergeben“, sagt Hansewasser-Sprecher Oliver Ladeur.
Das Huckelrieder Pumpwerk Krimpel sorgt nämlich dafür, dass das Bremer Abwasser auch tatsächlich zur Kläranlage nach Seehausen gelangt. „Abwasser fließt im Freigefälle“, erklärt Ladeur.
Pumpwerk „schiebt“ Abwasser an
Das heißt: Anders als Frischwasser, das durch die Leitungen in den heimischen Wasserhahn gepumpt w
ird, muss Schmutzwasser den Weg ins Klärwerk in weiten Teilen aus eigener Kraft
zurücklegen. Die Abwasserrohre sind abschüssig verlegt, so dass sie ihre Inhalte schlicht mit der Kraft des Gefälles transportieren.
„Allerdings ist Bremen flach wie eine Flunder“, sagt Ladeur. Viel Gefälle gibt es nicht. Deshalb müssen in der Hansestadt Pumpwerke das Abwasser immer wieder in die Höhe befördern, damit es bis zur nächsten Station weiterfließen kann. Rund 200 dieser Werke, die das Schmutzwasser „anschubsen“ gibt es in der Hansestadt.
Abwasser fließt mit bis zu einem Meter pro Sekunde
Mit bis zu einem Meter pro Sekunde strömt das Abwasser aus Kattenesch, Kattenturm und Arsten vom Krimpel weiter bis zum Pumpwerk Links. Dort fließt das Schmutzgewässer von der gesamten linken Weserseite zusammen und bekommt einen erneuten Anschwung auf dem Weg nach Seehausen.
Bei der Sanierung des Pumpwerks am Sielhof ist unter anderem das Herzstück der Anlage erneuert worden. Vier sogenannte archimedische Schrauben transportieren das Abwasser in die Höhe.
Archimedische Schrauben mussten erneuert werden
Rund sechs Meter Höhenunterschied müssen überwunden werden, damit der Schwung für die Strecke zum nächsten Pumpwerk reicht. Als die archimedischen Schrauben erneuert wurden, musste ein Ersatzpumpwerk diese Leistung übernehmen.
Ebenfalls im Rahmen der Baumaßnahme werden zwei Regenrückhaltebecken erneuert neben dem Pumpwerk erneuert. Sie fangen zum Beispiel bei Starkregen große Wassermengen auf. „Damit die Kanalisation entlastet wird“, erklärt Ladeur.
Vier Millionen Euro Investition
Insgesamt investiert Hansewasser vier Millionen Euro in die Sanierung. Dazu gehört auch der Aufbau einer Photovoltaikanlage. Zum Betrieb der leistungsstarken Pumpe reiche die Energie zwar nicht aus, sagt Ladeur, „aber sie wird in unser Netz eingespeist“. Die Bauarbeiten laufen bereits seit März vergangenen Jahres und sollen noch bis Juli dauern.