Katrin Bretschneider (l.) und ein Teil des Produktionsteams bei der Vorstellung des Audio Walks am Tourstart in der Blauen Manege. Foto: Bollmann
Der Überseehafen

„Kein Schiff wird kommen“

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In der Blauen Manege ist jetzt erstmals ein Audio-Walk zur Geschichte des Überseehafens gestartet.

Unter dem Titel „Kein Schiff wird kommen“ präsentierte Entwicklerin Katrin Bretschneider jetzt einen neuen, interaktiven Audio-Walk zur Geschichte des Überseehafens. Der Hörspaziergang mache die Vergangenheit des Hafens mit Klangcollagen, Möwengeschrei, Stimmen von Zeitzeugen und Experten erlebbar, so Katrin Bretschneider. Ihre eigene Geschichte ist eng mit der benachbarten AG „Weser“ verbunden ist. Schließlich lernten sich dort ihre Eltern kennen.

Rundgang durch den verfüllten Überseehafen

„Folgen Sie den Lotsen, Sie sind mit allen Wassern gewaschen…“, erklärt die Stimme im Kopfhörer des Öfteren während des gut 90-minütigen Rundgangs. Die Lotsen führen die Besucher des Rundgangs direkt zum verfüllten Hafenbecken, dessen gewaltige Ausmaße man nur noch erahnen kann.

Während die Stimme bei Möwengeschrei, Schiffshupen und Arbeitslärm die Geschichte des Hafens wieder lebendig macht und immer wieder Fragen nach der Sinnhaftigkeit der Entscheidungen aufwirft. Während die Teilnehmer des Rundgangs den Boden auf den Brachstellen und die wachsenden Pionierpflanzen untersuchen.

Entlang des Schuppens 17 kann man auch noch Reste der alten Kai-Anlagen des Überseehafens entdecken. Foto: Bollmann

Sogar Reste der Kaimauer sind noch zu entdecken

Entlang der letzten noch in Betrieb befindlichen Lagerhalle (Schuppen 17) kann man dann sogar noch die alte Kaimauer des Überseehafens entdecken. Der Audio-Walk arbeitet dabei bewusst mit der Überlagerung verschiedener Zeitebenen und wirft Fragen auf: Was bedeutet es für den Ort, wenn sich der Hafen, geprägt vom Handel mit Waren, zu einem Ort des Handelns mit Immobilien wandelt?

Wo einst das vitale Herz der Stadt schlug und Schiffe aus aller Welt fest machten, befindet sich heute ein milliardenschweres Neubaugebiet. Auf die Vergangenheit des Ortes, weist nur noch ganz wenig hin. Nur das Wasser kommt und geht. Und was passiert, wenn es kaum noch Wasser gibt? Mit wem teilt man? Am Ende des Stückes eröffnet sich den Teilnehmern ein fragender Blick in die Zukunft.

Ein ganz besondere Audio-Walk über den Überseehafen

Mit „Kein Schiff wird kommen“ ist Karin Bretschneider und dem Team ein besonderer Audio-Walk gelungen, der fast ohne Schauspieler und Kulisse auskommt und ganz auf die Vorstellungskraft der Besucher setzt. „An dem Ort, an dem wir uns bewegen, ist so gut wie nichts mehr aus der Vergangenheit des Hafens zu sehen. Dadurch entsteht eine spannende Reibung zwischen dem, was man nicht mehr sieht, und dem, was man hört. Aber es geht nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Gegenwart und die Zukunft des Ortes“, erklärt Bretschneider.

Weitere Audio-Walks im Überseehafen

Am Sonntag 24. und am 28. September, jeweils um 18 Uhr, starten die Audio-Walks noch einmal bei der Blauen Manege (Kommodore Johnson Boulevard 11). Die nächsten Termine sind dann am 29. und 30. September sowie am 1. Oktober, allerdings bereits um 17.30 Uhr. Tickets gibt es unter Telefon 36 36 36 und an der Abendkasse.

Bei der Zeitreise im Hafen kann man fast den Eindruck gewinnen, es würden noch Schiffe einlaufen.

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