Von einem Klassiker kann man nicht gerade sprechen, wenn Werder am Sonntag (15.30 Uhr) am Böllenfalltor gegen den SV Darmstadt 98 antritt. Gerade einmal acht Begegnungen zwischen den beiden Klubs verzeichnet die Bundesligastatistik (vier Remis, je zwei Siege für Werder und Darmstadt). Demgegenüber markiert das Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in der Zweitligasaison ’21/’22 für Werder ein wichtiges Datum.
Legendärer Kabinenstreit mit Füllkrug
Nicht nur, dass die Bremer am 10. Oktober 2021 mit 0:3 in Darmstadt untergingen und alle Träume vom direkten Wiederaufstieg frühzeitig geplatzt schienen. Nach dem Abpfiff machte auch noch Niclas Füllkrug im Kabinengang seinem Ärger über den Rest des Teams und den damaligen Trainer Anfang hörbar Luft und provozierte damit eine Krisensitzung bei Werder.
Damals scheiterte Werder unter anderem an der robusten Spielweise der Darmstädter. Mit einem aggressiven Gegner rechnet Werder-Trainer Ole Werner auch dieses Mal. 15 gelbe Karten und ein Platzverweis in nur fünf Partien sprechen eine deutliche Sprache. „Vor allem geht es aber darum, dass wir von der Intensität, von Klarheit, von der Frische im Kopf auf einem guten Niveau sind. Darauf konzentrieren wir uns“, sagte er bei der Spieltagspressekonferenz am Freitag. Daneben gelte es natürlich, die Emotionen zu kontrollieren. Das sei aber nichts anderes als an den anderen Spieltagen auch.
Stark fällt aus, Ducksch wohl auch
Dabei wird die Werder-Mannschaft zwangsläufig ein anderes Gesicht haben als noch vor Wochenfrist beim 2:1-Erfolg über den 1. FC Köln. Niklas Stark, der als zentraler Abwehrmann überzeugte, fällt mit Adduktorenproblemen aus. Kapitän Marco Friedl wird nicht einspringen können, weil er das Abschlusstraining am Samstag abbbrechen musste. Die Alternativen für die letzte Reihe heißen Anthony Jung, Nikolai Rapp und Christian Groß.
Auch Marvin Ducksch wird in Darmstadt voraussichtlich nicht auflaufen können. Der Stürmer beendete das Training am Samstag mit sichtlichen Rückenproblemen ebenfalls vorzeitig. Möglich also, dass Dawid Kownacki oder Nick Woltemade in die Startelf zurückkehren und gemeinsam mit Rafael Borré stürmen. Naby Keïta, der am Freitag wegen Krankheit im Training gefehlt hatte, wirkte am Samstag voll mit und dürfte damit zumindest eine Option als Joker sein.