Mitchell Weiser erzielte in München den entscheidenden Treffer. Foto: Nordphoto/Straubmeier
1:0-Sieg in München

Werder bricht Auswärts- und Bayern-Fluch

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Überraschung! Nach 16 Jahren gelingt Werder mal wieder ein Auswärtssieg in München.

Werder kann auswärts nicht mehr gewinnen? Werder kann gegen Bayern schon gar nicht gewinnen? Werder kann sonntags nicht gewinnen? Denkste! Dank eines Treffes von Mitchell Weiser holte Werder drei unerwartete Punkte beim Rekordmeister und gewann zum ersten mal seit 2008 in München. Gleichzeitig war es der erste Auswärtssieg der Saison für die Bremer.

„Ich freue mich für die Mannschaft. Heute hat ganz viel für uns gepasst. Die Jungs haben es überragend gemacht auf dem Platz, haben überall nochmal einen Fuß dazwischen gekriegt. Defensiv war es eine Top-Leistung. Im Umschaltspiel haben wir viel richtig gemacht“, sagte Ole Werner nach der Partie bei DAZN.

Borré nur auf der Bank

Neben den zwei erzwungenen Änderungen in der Startelf (Gelbsperren Bittencourt und Ducksch) nahm Ole Werner auch noch eine dritte vor. Der abwanderungswillige Rafael Borré blieb zunächst auf der Bank. Für das Trio rückten Senne Lynen, Romano Schmid und Nick Woltemade ins Team.

Gegen den Ball formierte sich Werder im 5-3-2, wobei sich im Zweifelsfall auch Nick Woltemade und Justin Njinmah tief in die eigene Hälfte fallen ließen. Nach Balleroberung suchte Werder dann sofort den Weg in die Tiefe, oft über Woltemade als Anspielstation und  Njinmah als Ziel. Aber auch Mitchell Weiser schaltete sich immer wieder mit sehenswerten Läufen in die Umschaltaktionen ein.

Großchance für Stage

Schon nach acht Minuten führte das zu einer guten Gelegenheit für Jens Stage, der allein vor Neuer auftauchte, jedoch nicht genug Druck hinter den Ball bekam.

Nach ganz anderem Schema dann in der 24. Minute die nächste Großchance für Werder. Die Bremer kombinierten sich in den Bayern- Strafraum, Woltemade legte für Weiser auf. Doch Neuer bekam gerade noch die Fingerspitzen an den Ball.

Njinmah trifft, aber der VAR greift ein

Kurz darauf zappelte der Ball sogar im Bayern-Tor. Njinmah war aus der eigenen Hälfte gestartet, behielt vor dem Tor die Nerven und netzte rechts unten zum vermeintlichen 0:1 ein.

Doch nach Zuruf aus Köln sah sich Schiri Marco Fritz die Entstehung noch mal an und erkannte ein kleines Foul von Stage an Musiala, das er live nicht so bewertet hatte. Ein Foul? Sicher. Eine klare Fehlentscheidung? Diskussionswürdig.

Weiser trifft aus spitzem Winkel

In der zweiten Hälfte zunächst das gewohnte Bild. Bis zur 59. Minute. Da schnappte sich Mitchell Weiser auf der rechten Seite den Ball, setzte sich gegen Davies durch, zog aus spitzem Winkel ab und traf ins Tor. Dieses Mal gab es auch nichts zu diskutieren. 1:0 für Werder.

Bayern brachte neue Offensivkräfte und erhöhte das Tempo. Michael Zetterer rückte in den Mittelpunkt. Einen Kopfball des eingewechselten Tel lenkte er gerade noch an den Pfosten. Da waren aber auch schon 87 Minuten rum.

Werder bringt den Sieg über die Zeit

Ein paar scharfe Flanken noch vor das Tor, mit Ablauf der Nachspielzeit noch eine Einzelaktion von Tel, dann der erlösende Abpfiff. Drei Punkte mehr auf dem Werder-Konto. Sicher noch drei unerwartete Zähler. „Aber wir haben auch schon ein paar Punkte liegen lassen, die eingeplant waren“, ordnete Ole Werner den Erfolg richtig ein.

Bleibt die Frage, wohin mit Ducksch und Bittencourt, wenn sie am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen Freiburg wieder zur Verfügung stehen? Oder umgekehrt wen aus der Erfolgself wieder auf die Bank setzen? „Gegen Freiburg sind wieder andere Sachen gefordert. Aber soweit bin ich gedanklich noch nicht“, erklärte Ole Werner. Muss er auch noch nicht. Erstmal darf er sich mit der Mannschaft freuen, dass mit viel Geschick und etwas Glück der Erfolg auf der Habenseite verbucht werden kann.

Werder: Zetterer – Stark, Friedl, Jung – Weiser, Lynen, Schmid (84. Kownacki), Stage, Agu (89. Deman) – Woltemade (65. Borré), Njinmah (89. Groß)

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