Fünf Elternvereine in Bremen benötigen dringend neue Räume, um die Betreuung für Krippenkinder aufrecht erhalten zu können. Foto: Pixabay
Kündigung von Kitas

Kündigung für Krippenkinder

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Gleich mehrere Bremer Elternvereine sind auf der dringenden Suche nach neuen Räumen

„Wenn es ganz schlimm kommt, müsste der Betrieb eingestellt werden“, sagt Kirsten Köcher, Sprecherin des Verbunds Bremer Kindergruppen, der Dachorganisation für die Bremer Elternvereine. Insgesamt werden über diese in Bremen mehr als 3.700 Betreuungsplätze angeboten.

Fünf Einrichtungen sind aber die Räume gekündigt worden, einige müssen bis zum Sommer neue finden und umziehen. Drei weitere sind perspektivisch von einer Kündigung bedroht. Insgesamt geht es damit um knapp 60 Plätze im Krippenbereich sowie 15 Kindergartenkinder. „Es könnten auch mehr sein, aber diese haben sich an uns gewandt“, sagt Köcher.

Raumsuche gestaltet sich schwierig

Neue Räume zu finden ist allerdings schwierig, wie das Beispiel Weserwichtel zeigt: „Wir müssen eigentlich bis Ende Juni raus wegen einer Eigenbedarfskündigung. Wir standen jetzt auch schon länger in Verhandlung mit einer neuen Vermieterin, die uns nun aber doch plötzlich abgesagt hat. Wir fangen von Null mit der Suche an“, berichtet Lara Wewerka, deren Tochter bei den Weserwichteln betreut wird.

Die betroffenen Gruppen stehen bei der Suche nun auch in Konkurrenz zueinander. „Neue Räume müssen viele Kriterien erfüllen, weshalb auch nicht alles in Frage kommt“, berichtet Wewerka. Der Verein Weserwichtel habe inzwischen rund 15 Objekte besichtigt – erfolglos. Viele weitere schieden von vornherein aus, für andere erteilten die Weserwichtel direkte Absagen. Insbesondere die zu erfüllenden Kriterien und Regularien der beteiligten Behörden und Ämter schrecken potenzielle Vermieter scheinbar ab.

So können die Vereine den Vermietern keinen genauen Zeitpunkt für einen Einzug nennen weil erst die Gewährung von Zuwendungen geprüft und gesichert sein muss. Oft müssen zunächst Umbauten vorgenommen werden, damit die Räume den Richtlinien für den Betrieb einer Tageseinrichtung für Kinder entsprechen. Dabei sind Kindergruppen wie die Weserwichtel laut Köcher langfristige und zuverlässige Mieter, die lediglich bis nachmittags und nur an Wochentagen vor Ort sind. „80 Prozent der Miete werden durch die Stadt gefördert“, erklärt Wewerka, zudem würden die Verträge in der Regel für 15 Jahre und länger geschlossen.

Umzug und Umbau bis Anfang August utopisch

Die Bildungsbehörde ist laut Köcher und Wewerka ebenfalls sehr bemüht, den Vereinen zu helfen. So werden laut Bildungsbehörde Maklerbüros und Immobilien Bremen in die Suche eingebunden, Kontakte zu Investoren werden vermittelt. Denn: Sollten die Vereine nicht rechtzeitig neue Räume finden und anmieten können, muss der Betrieb eingestellt werden, Betreuungsverträge können nicht mehr erfüllt werden.

„Wir brauchen schnellstmöglich eine Zusage, denn schon jetzt sind Umzug und Umbau bis Anfang August utopisch“, sagt Wewerka, die genau wie alle anderen Mitglieder in Elternvereinen diese Belastung nebenbei und unentgeltlich stemmt. Die Weserwichtel sind eigentlich in Peterswerder beheimatet. Deshalb versucht der Verein auch, im Bereich östliche Vorstadt und Peterswerder neue Räume zu finden. Neuen Eltern werde die Situation beschrieben, diese können sich also dann auch einen anderen Betreuungsplatz suchen, laut Köcher eine belastende Situation für alle Seiten, zumal die Anmeldephase Ende Januar abgeschlossen war.

Vermieter dringend gesucht

„Wir werden jedem Elternverein zur Seite stehen, damit keine Kindergruppe aufgelöst werden muss. Natürlich freue ich mich über jeden Vermieter, der Verantwortung für unsere Kinder übernimmt und einer Kindergruppe in seinem Haus langfristige Sicherheit gibt“, sagt Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp.

Gesucht werden ebenerdige Räume ab 100 Quadratmeter, idealerweise mit Außengelände, möglichst in den Stadtteilen Mitte, Östliche Vorstadt, Neustadt, Schwachhausen und Findorff. Vermieter können sich beim Verbund Bremer Kindergruppen melden. Die Telefonnummer lautet 0421 / 50 26 63, die Mail­adresse kontakt
@verbundbremerkindergruppen.de

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