Schwierige Aufgabe: Beim ungeschlagenen Tabellenführer Bayer Leverkusen muss Werder mit arg dezimierter Truppe antreten. Foto: Nordphoto/Kokenge
Auswärtsspiel

Aufstellungspuzzle gegen Bayer

Von
Wie Werder gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Leverkusen bestehen will.

Sofa-Meisterschaft. So nennt man es, wenn eine Mannschaft den Titel erringt, während sie selber spielfrei ist. So könnte es Bayer Leverkusen gehen. Denn der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga empfängt erst zum Abschluss des 29. Spieltages am Sonntag um 17.30 Uhr Werder Bremen.

Sollten sowohl die Bayern als auch der VfB Stuttgart am Samstag verlieren, stünde die Werkself schon vor dem Duell mit den Hanseaten als Champion fest. Ohne Schützenhilfe haben es die Bayer-Kicker selber in der Hand: Mit einem Sieg über Werder bringen sie die erste Meisterschaft der Clubgeschichte sicher unter Dach und Fach.

Nur ein Spiel um drei Punkte

Fraglich, ob es ausgerechnet die seit sechs Spielen sieglosen Schützlinge von Werder-Trainer Ole Werner das Zeug dazu haben, die Ungeschlagen-Serie der Leverkusener zu brechen. „Der Druck liegt bei Leverkusen, sie wollen zu Hause den Titel holen“, meint Werders Mittelfeld-Abräumer Senne Lynen. „Für uns ist es nur ein Spiel, in dem wir wieder die Chance auf drei Punkte haben.“ Sein Erfolgsrezept für Sonntag: „Noch mehr reinwerfen und noch mehr investieren.“

Dabei gilt es einerseits, die beste Defensive der Liga zu knacken (erst 19 Gegentore), und andererseits, den Kombinationswirbel der Kurzpasskönige von Trainer Xabi Alonso wirksam zu unterbinden. Schwer genug, denn die Bayer-Elf hat eine überragende Passquote von 90 Prozent. Dazu verfügt Bayer mit Granit Xhaka, Alejandro Grimaldo und Florian Wirtz über drei der vier lauffreudigsten Spieler der Liga.

Mindestens acht Spieler fehlen Werder

Werder muss auf die gesperrten Anthony Jung (nach Platzverweis gegen Wolfsburg noch ein Spiel gesperrt), Marco Friedl (fünfte Gelbe Karte) und Jens Stage (nach Platzverweis in Frankfurt für drei Spiele gesperrt) verzichten. Dazu fehlen mit Sicherheit verletzt Justin Njinmah, Niklas Stark, Jiri Pavlenka, Amos Pieper und Skelly Alvero. Der Einsatz von Marvin Ducksch entscheidet sich kurzfristig.

So wird Ole Werner insbesondere in der Abwehr wieder eine neue Formation finden müssen. Senne Lynen lässt das kalt: „Wir hatten schon viele Spiele, wo wir gerade in der Defensive puzzeln mussten“, blickt der Mittelfeldspieler zurück. „Alle, die gespielt haben, haben dabei einen guten Job gemacht.“ „Wir wollen als Gruppe überzeugen, ähnlich wie wir das in Frankfurt gemacht“, sagt Ole Werner. „Wir werden versuchen alles auf den Platz zu bringen, was gerade zur Verfügung steht.

Werner will nicht rechnen

Zu verschenken haben die Bremer jedenfalls nichts. „Wir wissen, dass wir noch nicht die Punktzahl haben, die es aus meiner Sicht braucht, um die Klasse zu halten“, sagt Werner mit Blick auf die Tabelle und nur noch acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. „Deshalb sind wir nach wie gefragt, in den letzten sechs Spielen alle Punkte zu sammeln, die möglich sind.“ Wie viele das sein müssen, will er nicht hochrechnen. „Da jetzt schon das rechnen anzufangen ist nicht ratsam. Wir müssen erstmal schauen, dass wir als Mannschaft gut auf dem Platz stehen.“ Der Rest ergäbe sich von alleine.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner