Gäste warten auf Bedienung , Lokale machen dicht oder verkürzen Öffnungszeiten, Preise steigen, Köche fehlen, Auszubildende brechen ab oder wechseln woanders hin: Gastronomie und Hotelerie haben in Bremen auch solche Probleme, die unter anderem mit vergleichsweise geringen Löhnen und unvorteilhaften Arbeitszeiten zu tun haben. Ein Grund dafür: „Seit einem Jahr gibt es keine Tariferhöhung für die Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe im Bundesland Bremen“, so Iris Münkel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststäten NGG. Das Personal arbeitet am Limit, mache es sogar engagiert für seine Gäste. Etwa 9.400 Menschen sind in den Hotels und Restaurants von Bremen sozialversicherungspflichtig angestellt. Über 10.000 seien Minijobber. Die Gewerkschaftssekretärin der NGG: „Fehlendes Personal nennt sogar der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Bremen als größte Sorge.“ Die Gewerkschafterin erklärt: „Bei der Dehoga müssten auch bei Urlaub, und Freizeit die Alarmglocken schrillen, wenn man das ändern will.“ Der Wille dazu sei an der Weser nicht zu erkennen. Differenzen zu besserzahlenden Bundesländern wie Niedersachsen oder Baden-Württemberg erschwerten die Lage. Deshalb bittet Münkel – nach mehreren vergeblichen Versuchen – die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch. Es geht unter anderem um ein Mehr von 3.000 Euro für Fachkräfte und 15,5 Prozent auf alle Entgeltgruppen. Heute, am 16. April, solle es wenigstens schon mal ein Gespräch über die Lage in der Gastronomie und Hotelerie an der Weser geben.