Schietwetter – Schleppender Beginn beim Hurricane Festival

Von
Ließen sich die Stimmung nicht verderben: Fans,
die eine kurze Regenunterbrechung genißen. Foto: Waalkes

Das Hurricane Festival 2015 steht unter keinem guten Stern. Das Mistwetter sind die Musikpilger bereits gewohnt, jedoch vermieste ihnen das organisatorische Chaos einen reibungslosen Start in das Partywochenende. Und nach der Absage von Ben Howard müssen die Organisatoren noch einen weiteren Tiefschlag verkaften.

Besucher-Schwund

60.000 Besucher, vielleicht etwas mehr, tummeln sich an diesem Wochenende auf dem Eichenring in Scheeßel. Das sind, je nach offiziellen Angaben, bis zu 10.000 Besucher weniger als in den letzten Jahren – eine heftige Klatsche für die Organisatoren.

Organisatorisches Chaos

 

Headliner: Placebo mit Frontsänger Brian Molko schickten
die vom Wetter gezeichneten Camper mit „Every Me
And Every You“ in den Schlafsack. Foto: Waalkes
Die Gründe: Neben dem Line-Up, was mit Placebo und dem Farin Urlaub Racing Team zwar passable Headliner vorweisen kann, fehlt in diesem Jahr der absolute Zuschauermagnet. Hinzu kommt die frühe Ankündigung des bargeldlosen Bezahlens. Ein Chip, der am Festivalbändchen angebracht ist, sollte den Bargeld-Verkehr ersetzen und einen schnelleren Ablauf gewährleisten. Aber davon war am Donnerstag nichts zu sehen. Hunderte Meter lange Schlangen: Festivalbesucher mussten teilweise bis zum Freitag auf ihre Bändchen und somit auf die Bezahl-Chips warten. Wer sich etwas kaufen wollte, musste sich etwas leihen oder auf die eigenen Vorräte zurückgreifen. Die Organisatoren hatten sich für den Fehlstart am Freitag auf einer Pressekonferenz entschuldigt. Tenor der Festival-Besucher am Freitag: „Wir haben es doch alle vorher geahnt.“

Doch nachdem der schwache Start bei den Besuchern gesackt und die schlechte Laune verflogen ist, konnte der Festival-Spaß beginnen. Das Wetter spielte zwar überhaupt nicht mit, aber das gehört für hartgesottene Hurricane-Gänger fast schon dazu.

Frittenbude – The Gaslight Anthem – Placebo

 

Brian Fallon von The Gaslight Anthem
überzeugte das Publikum in Scheeßel
mit gefühlvollem Rock. Foto: Waalkes
Das erste Highlight war am Freitag Frittenbude auf der Blue Stage. Im Regen tanzten Tausende zu den Elektro-Beats und läuteten das Partywochenende ein. Auf der Green Stage heizte The Gaslight Anthem aus New Jersey dem Publikum mit us-amerikanischer Rock’n’Roll Romantik á la Bruce Springsteen gehörig ein. Sie spielten die Bühne für den ersten Headliner des Wochenendes warm: Placebo. Die Indie-Rocker aus London um den belgischen Frontman Brian Molko beeindruckten im leichten Nieselregen mit einer flutenden Lichtshow und überraschend einwandfreiem Sound.

Wenig los vor der Bühne 

 

Den Hit „Every Me And Every You“ konnte man dank der Unterstützung tausender Kehlen bis zum Campinggelände hören. Dort hatten aber offensichtlich schon die ersten Schlachtenbummler dem schlechten Wetter Tribut gezollt und ihre Schlafsäcke aufgesucht. Anders waren die teilweise großen Lücken in den ersten beiden Wellen vor der Green Stage nicht zu erklären.

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