Zum Tod von Helmut Schmidt: Sieling würdigt Staatsmann

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Helmut Schmidt ist am Dienstag gestorben.
Foto: WR

Heute Nachmittag ist Altbundeskanzler Helmut Schmidt im Alter von 96 Jahren in Hamburg gestorben. Er war von 1974 bis 1982 Nachfolger von Willy Brandt als Bundeskanzler. Bremens Bürgermeister Dr. Carsten Sieling würdigt ihn als eine „herausragende politsche Persönlichkeit“. Helmut Schmidt habe sein Leben lang eine besondere Beziehung zur Hansestadt gehabt. Im Bremer Rathaus liegt ab Mittwochmorgen ein Kondolenzbuch bereit.

„Mit dem Tod von Altbundeskanzler Helmut Schmidt hat Deutschland eine prägende und ganz herausragende politische Persönlichkeit verloren, die weit über die Grenzen seiner eigenen Partei hinaus Ansehen und Respekt genossen hat. Es bleiben seine unbestritten hohen Verdienste für unser Land. Sein Rat und seine Einschätzung zu wichtigen politischen Fragen unserer Zeit waren auch noch im hohen Alter von vielen gefragt und international viel beachtet. Wir gedenken eines großen Staatsmannes.“

Mit diesen Worten würdigte der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, das Vermächtnis von Helmut Schmidt, der heute im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg-Langenhorn im Kreise seiner Familie verstorben ist.

Hanseatische Verbundenheit zu Bremen

Mit unserem Bundesland, so Bürgermeister Sieling, habe den gebürtigen Hamburger nicht nur das freundschaftliche Verhältnis zu Bremens Nachkriegsbürgermeister Wilhelm Kaisen, der für Schmidt nach eigener Aussage ein „Vorbild hanseatischen Handelns war“, verbunden. Helmut Schmidt habe auch eine besondere Beziehung zu Bremerhaven: Am 9. September 1983 wurden ihm die Ehrenbürgerrechte der Stadt verliehen. Eine Anerkennung, die Schmidts Verdienste um die Ansiedlung des Alfred-Wegner-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven gewürdigt habe.

Helmut Schmidt war von 1974 bis 1982  Bundeskanzler.
Foto: Nordfoto

Auch in der Forschung habe Helmut Schmidt in Bremen gewirkt: 2003 sei er mit einem Lehrstuhl für
transatlantische Geschichte an der „International University Bremen“ geehrt worden, die er 2001 aus Überzeugung für eine neue Art universitärer Ausbildung mit eröffnet habe.

1978 habe Bundeskanzler Helmut Schmidt im Kaminsaal des Bremer Rathauses europäische Geschichte geschrieben: als EU-Ratspräsident habe er gemeinsam mit Valéry Giscard d’Estaing bei einem EU-Gipfel die Einführung eines Europäischen Währungssystems geplant und  diesen Beschluss unter den damals neun Mitgliedsstaaten durchgesetzt.

 

Häufiger Gast in Bremen

Helmut Schmidt sei bis zuletzt häufiger Gast der Freien Hansestadt Bremen gewesen – auch in stillen privaten Besuchen. Besonders gerne habe er „seine Worpsweder“ in der Kunsthalle und dem Paula Modersohn-Becker Museum in der Böttcherstraße besucht.

Helmut Schmidt war von 1974 bis 1982 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er hatte die Nachfolge von Willy Brandt angetreten. Zuvor war er von 1967 bis 1969 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und danach Verteidigungs- und Finanzminister. Große Anerkennung und Respekt hatte sich Schmidt bereits als Hamburger Innensenator während der Sturmflut von 1962 verdient.

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