Kommentar: Gefährlich sind die neuen Datensammler

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Wenn der Mann vom Amt klingelt, um Daten für den Mikrozensus zu erheben, dann ist das unangenehm. Doch die wahren Probleme liegen inzwischen nicht mehr bei der Volkszählung.

Welcher liberal denkende Bürger mag dem Staat schon  Auskunft geben über persönliche Vorlieben, Einkommen und Ähnliches? Dennoch hat die große Angst vor der amtlichen „Volkszählung“ eher etwas nostalgisches. Die neuen Datensammler im Netz und auf dem Smartphone sind ungleich forscher und effektiver als der Mann mit dem amtlichen Fragebogen.

Nur ein Beispiel: Wenn die Handy-App mühelos zeigt, wie voll ein Lokal in Bremen zu einer Tageszeit ist, kann das ungemein praktisch sein. Man kann sich aber auch ausmalen, wie viele Tausend Standortdaten ausgewertet und Bewegungsprofile für diese Angabe erfasst werden. Bei diesen Datensammlern ist ungleich größeres Misstrauen angebracht.

Zum Glück gibt es einen Unterschied: Den Mann vom Amt kann man nicht abweisen, aber die Nutzung des Smartphones ist freiwillig. Man sollte dabei einfach ein bisschen mehr auf seine Daten achten.

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