Freimaurerinnen wollen eigene Loge in Bremen gründen

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Britta Wellmann will eine Frauenloge gründen. Foto: Schlie

Lange Zeit durften nur Männer Freimaurer sein. Mittlerweile hat sich das geändert und Frauen schließen sich auch in den „Schwesterbündnissen“ zusammen. Sie wollen Freiheit im Denken üben – auch in Bremen.

Allein unter Frauen diskutiert es sich besser, vor allem wenn es um freiheitliches un unabhängiges Denken geht. Davon ist Britta Wellmann überzeugt. Deswegen will sie mit anderen „Schwestern“, wie sich Freimaurerinnen untereinander nennen, eine reine Frauenloge, die sich um gesellschaftspolitische Themen drehen soll, in Bremen gründen.

Freimaurerei gibt es seit dem 17. Jahrhundert 

„Wir sind ein Verein, in dem sich Frauen, unabhängig von ihrer Religion und ihrer politischen Meinung treffen, um gemeinsam über Werte zu sprechen“, erklärt Wellmann. Willkommen sei jede Frau, die frei und unabhängig sei, die also selbst entscheiden könne, wie sie ihre Freizeit verbringt.

Die Freimaurerei gebe es seit dem 17. Jahrhundert. Freimaurer verstünden sich traditionell als ein Bund von Menschen, die durch die ständige Arbeit an sich selbst, ihr Verhalten ändern könnten. Knapp zwei Jahrhunderte lang sei die Freimaurerei nur Männern vorbehalten gewesen. „Frauen waren damals einfach nicht unabhängig, sie brauchten für alles die Genehmigung ihres Ehemannes“, erklärt Wellmann. Seit Ende des zweiten Weltkrieges habe sich das geändert und die ersten Frauenlogen seien aus den Trümmerfrauen hervorgegangen.

„Hatte drei Schüppen zu viel Temperament“

Wellmann selbst ist „Schwester“ der Loge Märkisches Mosaik, lebt aber in Bremen. „Ich habe mich immer schon für geistige Arbeit, Philosophie und Kommunikation interessiert“, so Wellmann. Bei ihrem ersten Besuch eines Gästeabends ihrer jetzigen Loge habe ihr das Gesprächsklima untereinander gut gefallen.

„Wir lassen uns ausreden, es geht nicht ums bewerten, sondern darum, zu lernen wie wir miteinander umgehen“, erzählt Wellmann. Sie, die „eher drei Schüppen zu viel Temperament“ habe, hätte gelernt, viel besser auf der sachlichen Ebene diskutieren zu können.

In der niedersächsischen Kleinstadt Hoya hat Wellmann bereits eine Frauenloge gegründet, die sie wegen regen Interesses jetzt nach Bremen holen möchte. Zum  Gästeabend am Mittwoch mit dem Thema „Wertevermittlung“ lädt sie interessierte Frauen um 19.30 Uhr ins Oelzweighaus ein.

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