Alexandra Maksimovic baut in Bremen den Notruf Mirjam auf. Alexandra Maksimovic baut in Bremen den "Notruf Mirjam" auf. Foto: Schlie
Mami-Notruf

Neue Telefon-Nummer hilft bald bei Baby-Alarm

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Im Juni geht in Bremen ein neuer Notruf ans Netz. Unter der Nummer 0800 - 605 00 50 sollen Schwangere und junge Mütter im Notfall Hilfe finden. Dass es den Bedarf in Bremen gibt, haben Ehrenamtliche aus Emden bemerkt.

Ein stundenlang schreiendes Baby, eine ungewollte Schwangerschaft oder ein Partner, der die Mutter mit dem Neugeborenen von heute auf morgen allein lässt – Frauen können beim Thema Kinderkriegen schnell unvorhergesehen in eine Krise geraten.

Davon betroffen sind immer wieder auch Bremer Frauen. Diese Erfahrungen haben jedenfalls die ehrenamtlichen Mitarbeiter des „Notrufs Mirjam“ aus Emden gemacht. „Sie haben zurückgemeldet, dass es relativ wenig Nachfrage aus dem ländlichen Raum gab, dafür aber umso mehr aus Bremen und anderen großen Städten“, berichtet Alexandra Maksimovic.

Freiwillige für Bremer Notruf gesucht

Die Pädagogin ist beim Diakonischen Werk für die Koordination der Freiwilligendienste zuständig und will einen Ableger des „Notrufs Mirjam“ deshalb jetzt auch in Bremen aufbauen. Dafür sucht sie freiwillige Frauen, die Mütter und Schwangere in Not am Telefon unterstützen wollen.

„Das Besondere an dem Notrufangebot ist, dass die Ehrenamtlichen am Telefon auf regionale Angebote hinweisen. Das ist ein Vorteil gegenüber bundesweiten Notrufnummern“, sagt Alexandra Maksimovic. Hilfsangebote gebe es im Raum Bremen reichlich: Schwangerschaftsberatungsstellen, Mutter-Kind-Einrichtungen und Familienhebammen zum Beispiel.

Ehrenamtliche helfen im Angebotsdschungel

Hinzu kommen zahlreiche Anlaufstellen in den einzelnen Stadtteilen. „Es gibt aber eine Großzahl von Frauen, die durch diesen Dschungel an Angeboten gar nicht durchsteigen“, sagt Alexandra Maksimovic. Eine Schwangerschaftskonfliktberatung am Telefon – das soll der „Notruf Mirjam“ ausdrücklich nicht sein.

Benannt ist der Notruf nach der biblischen Moses-Schwester Mirjam und wie eine Schwester, die zuhört, sollen auch die Ehrenamtlichen am Telefon sein. Die Freiwilligen werden jeweils in 24-Stunden-Schichten arbeiten. Die Notrufnummer wird während dieser Zeit auf das Diensthandy der Ehrenamtlichen umgeleitet.

Krise kommt oft spät abends

Eine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit ist laut Maksimovic wichtig. „Die Freiwilligen leihen den Anruferinnen ihr Ohr und ihre Zeit, wenn sie es brauchen. Die Krise wird oft spät abends empfunden und nicht erst, wenn die Hilfseinrichtung morgens um 8 Uhr aufmacht.“

Frauen, die sich für das Ehrenamt interessieren, werden vorab an vier bis sechs Terminen geschult. Wenn die Freiwilligen im Sommer startklar sind, soll der Bremer Notruf mit dem Emder Angebot zum „Notruf Mirjam Weser-Ems“ verschmelzen. „Wenn es für einzelne Angebote in Bremen keine Kapazitäten mehr gibt, könnte man dann auf Angebote im Umland hinweisen“, sagt Maksomovic.

Wer sich für das Ehrenamt interessiert, kann am Donnerstag, 17. März, 17.30 Uhr zur Info-Veranstaltung im Konsul-Hackfeld-Haus (5. Stock) kommen, Infos gibt es auch unter Telefon 163 84 19.

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