Für Delmenhorst ist das der erste Anstieg seit 2007. Die Zahlen gab die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch Ende dieser Woche in ihrer jährlichen Unfallstatistik bekannt. Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Inspektion ist das Gesamtaufkommen von 6.831 (2014) auf 7.350 Unfälle im vergangenen Jahr angestiegen. Da 2015 allerdings auch mehr Autos als im Vorjahr zugelassen worden sind, steige laut Polizei rechnerisch auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Unglücke ereignen.
Einziger Unfalltoter in Delmenhorst im vergangenen Jahr war ein 40-jähriger Radfahrer. Die Polizei berichtet weiter über 41 Schwerverletzte, davon zwei Kinder, neun Senioren und fünf sogenannte „junge Fahrer“ zwischen 18 und 24 Jahren.
Mehr Radfahrer sind an Unfällen beteiligt
Einen deutlichen Anstieg verzeichnet die Polizei bei den Zusammenstößen mit Radfahrern: Die Zahl ist von 131 (2014) auf 157 gestiegen. Die Beamten führen dies darauf zurück, dass viele Radfahrer in Delmenhorst trotz eines Verbotes auf dem entgegengesetzten Weg fahren und dadurch Zusammenstöße verursachen. Die Zahl der Personen, die in Delmenhorst unter Alkoholeinfluss einen Verkehrsunfall verursachten, ist von 31 (2014) auf 20 (2015) zurückgegangen.
91 Unfälle sind im Delmenhorster Bereich der A 28 passiert. Besonders auffällig seien laut Bericht neun Unfälle an der Anschlussstelle Stickgras gewesen, die alle samt bei Nässe vor sich gingen. Mit der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr plant die Polizei, die Verkehrssituation in diesem Jahr zu verbessern und unter anderem den Belag der Auffahrt zu erneuern.
Auch im Landkreis Oldenburg gibt es mehr Unfälle
Nicht nur in Delmenhorst, auch im Landkreis Oldenburg gab es 2015 mehr Unfälle. Insgesamt nahm die Zahl um 72 Zusammenstöße zu und liegt bei 2.773. Dabei kamen acht Personen ums Leben, 112 wurden schwer verletzt. Laut Polizei zählen im Landkreis überhöhte Geschwindigkeit sowie ungenügender Sicherheitsabstand zu den Hauptunfallursachen. Auf den drei Teilstücken der A1, A 28 und A 29, die durch den Landkreis Oldenburg führen, ereigneten sich im vergangenen Jahr 526 Unfälle und damit 42 mehr als noch 2014.
Der Trend ansteigender Unfallzahlen stieg auch im Landkreis Wesermarsch an. 1.909 Zusammenstöße registrierte die Polizei, 2014 waren es 1.782.
Die Polizei arbeitet mit Behörden und Institutionen zusammen, um die Verkehrslage sicherer zu gestalten. So gibt es bei der Verkehrswacht Fahrsicherheitstrainings für jüngere Fahrer. Mit der Aktion „Tippen tötet“ weist die Polizei auf darauf hin, dass das Tippen auf dem Smartphone während der Fahrt verboten ist.