Die Weserburg: Dieses Museum konnte an Besuchern zulegen. Foto: Schlie Die Weserburg: Dieses Museum konnte an Besuchern zulegen. Foto: Schlie
Kunsthalle verliert

Gehen die Bremer nicht mehr gern ins Museum?

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Ganze 387.376 Besuche hatten die Bremer Museen 2015, das sind 63.570 weniger als im Jahr davor. Dieser Rückgang liegt vor allem an zwei Häusern. Doch es gibt Lichtblicke: Focke-Museum und Weserburg melden mehr Besucher.

Wenn Bremer ins Museum gehen, dass tun sie es vor allem ins Übersee-Museum und in die Kunsthalle. Das zeigt eine Übersicht, die der Senat am Montag veröffentlicht hat. Dabei konnte das Übersee-Museum auch leicht auch zulegen, 102.760 meldet das Museum für 2015, 804 Besucher mehr als im Vorjahr.

Die Kunsthalle dagegen sackte in der Gunst steil ab: Statt 137.049 Besuche in 2014 wurden im vergangenen Jahr nur noch 102.100 registriert. Der Senat kommt zu einem harten Urteil: „Damit erreichte die Kunsthalle die eigenen hohen Erwartungen hinsichtlich der Besuchszahlen und Einnahmen nicht.“

Focke-Museum und Weserburg können zulegen

Immerhin: Das drittstärkste Bremer Museum, von der Besucherzahl, konnte zulegen: Im Focke-Museum registrierte man im vergangenen Jahr 41.395 Besuche, 4000 mehr als im Jahr zuvor. Und auch die vieldiskutierte und gebeutelte Weserburg meldet steigende Zahlen: 38.293 statt 29.409 Besuche gab es dort 2015.

„Insgesamt waren die Besuchszahlen in der Stadt Bremen 2015 rückläufig, statt 450.946 in 2014 lagen sie 2015 bei 387.376“, teilt der Senat weiter mit. „Dieser Rückgang ist vor allem auf zwei Einrichtungen zurückzuführen, auf die Kunsthalle und das Schulmuseum.“

Die Erklärung für den Rückgang beim Schulmuseum hört sich simpel an: Dieses habe im Jahr 2014 noch mit einer eintrittsfreien Sonderausstellung in der Unteren Rathaushalle insgesamt um die 40.000 Besuche erzielt, diese Steigerung sei dann 2015 weggefallen.

Stabilisierung des Übersee-Museums

Der Rückzug der Wirtschaftsförderung Bremen aus dem Wilhelm Wagenfeld Haus führe dazu, dass hier weniger Sonderausstellungen gezeigt und über 4.000 Besuche weniger gezählt wurden. Beim Gerhard-Marcks-Haus erkläre sich die Abnahme der Besuchszahlen durch die renovierungsbedingte Schließung des Hauses.

Ungeachtet der rückläufigen Zahlen kommt das „Institut für Museumsforschung“ in der Auswertung der Besucherzahlen trotzdem zu dem Ergebnis, dass das Interesse an Museen groß sei. Vor allem Sonderausstellungen und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sollen zu einer Steigerung der Besuchszahlen führten.

So ist auch die Stabilisierung des Übersee-Museums zu erklären, das den Prozess der Neuaufstellung erfolgreich abgeschlossen habe, wie der Senat weiter urteilt. Eine Befragung der Besucher habe ergeben, dass wieder mehr Familien aus Bremen in das Übersee-Museum kommen und sehr zufrieden mit dem Angebot sind. Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz meint:“Es freut mich besonders, dass unsere Häuser mutige Schritte wagen, um Profile zu entwickeln, die langfristig auch für die jüngere Generation attraktiv sind.“

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