„Da liegen die Reste vom wahrscheinlich jüngsten Unfall“, sagt Manfred Fock und zeigt auf einen zersplitterten Lkw-Außenspiegel am Straßenrand der K8. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Lilienthaler Verkehrswacht, Horst Beiermann, kämpft Fock seit langer Zeit für die Einrichtung eines Kreisverkehrs am Einmündungsbereich der K9 auf die K8 in Niederende beziehungsweise Vierhausen.
„Schon vor zehn Jahren haben wir diese Forderung aufgestellt. Aber bis heute ist nichts Sichtbares passiert“, bedauert Beiermann.
Zum Hintergrund: Der besagte Einmündungsbereich gilt seit Jahren als ein Unfallschwerpunkt im Landkreis. Zwar beschäftigen sich die Mitglieder im Planungsausschuss des Kreistages dieser Tage gerade mit der Entschärfung dieser T-Kreuzung, es zeichnet sich jedoch eine Entscheidung pro Ampelregelung ab.
Ampel wäre günstiger und schneller installiert
Die wäre nämlich kostengünstiger und schneller errichtet. Planung und Bau eines Kreisels würden nach groben Schätzungen etwa drei Jahre und Mittel in Höhe von rund 575.000 Euro beanspruchen. Eine Ampel hingegen könnte noch im laufenden Jahr installiert werden – und das für weniger als die Hälfte des Geldes.
Für die Lilienthaler Verkehrswächter sind das schwache Argumente. „Eine Ampel muss gewartet werden. Über solche Aufträge würde sich eine große Firma aus München sicherlich freuen“, sagt Horst Beiermann. „Aber es geht hier darum, vor Ort eine optimale Lösung zu finden. Und das ist ein Kreisverkehrsplatz.“
Weniger Schadstoffausstoß am Kreisverkehr
Dessen Vorteile lägen beispielsweise darin, dass der fließende Verkehr verlangsamt werde, aber nicht zum Erliegen käme. „Ob man nach Grasberg oder Ottersberg guckt – Kreisel funktionieren“, so Beiermann. Zudem verweisen die Verkehrswächter auf eine Studie aus England, wonach der Schadstoffausstoß von Fahrzeugen an einer Ampelkreuzung um das Siebenfache über dem liege, was die Motoren an einem Kreisverkehr in die Umwelt blasen.
Am 12. April befasst sich der Planungsausschuss wieder mit dem Thema. Die Lilienthaler Verkehrswacht hat allen Mitgliedern des Gremiums ihre Argumentation schriftlich zukommen lassen und hofft nun auf ein – in ihrem Sinne – positives Votum.