Stellten die Verkehrsunfallstatistik 2015 vor: Polizei-Inspektionsleiter Uwe Jordan (von links), -Kommissariatsleiterin Antje Schlichtmann, -Sachbearbeiter Marcus Neumann, Verkehrsamtsleiterin Anke Stelljes, der designierte Verkehrsdezernent Dominik Vinbruck und Landrat Bernd Lütjen. Foto: Bosse Polizei-Inspektionsleiter Uwe Jordan mit der Komissariatsleitung bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2015. Foto: Bosse
Polizei reagiert

Mehr Drogenfahrten denn je im Landkreis Osterholz

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Drogen- und Alkoholfahrten machen der Polizei im Landkreis Osterholz zu schaffen. Das betonten die Beamten bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2015. Mit Flächendruck will man darauf reagieren.

Im Landkreis Osterholz ist die Gesamtunfallzahl im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 von 2.656 auf 2.744 um 3,31 Prozent gestiegen. Auf Landesebene war sogar ein Anstieg von 4,39 Prozent zu verzeichnen.

Im Landkreis sind gleichzeitig stetig steigende Zulassungszahlen erkennbar: „Im Durchschnitt haben drei von vier Einwohnern – egal welchen Alters – ein Fahrzeug auf sich zugelassen. Das ist eine ganze Menge“, sagt Marcus Neumann, Sachbearbeiter Einsatz/Verkehr und „Herr über die Zahlen“ bei der Polizei.

Gemeinsam mit Vertretern der Kreisverwaltung stellten die Ordnungshüter die Verkehrsunfallstatistik 2015 im Kreishaus vor. Im Jahr 2015 starben sieben Menschen bei Verkehrsunfällen im Landkreis Osterholz – der Tiefststand vom Vorjahr wurde somit wiederholt.

Unfälle mit schweren Folgen nehmen über die Jahre ab

„Jeder Verkehrstote ist einer zu viel. Mut macht allerdings die Tendenz: Unfälle mit schweren Folgen nehmen über die Jahre gesehen ab“, so Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.

Die Ursachen für die im Jahr 2015 registrierten Unfälle sind naturgemäß breit gefächert. Wildunfälle passieren im ländlich geprägten Raum weiterhin häufig. Sie machen 23,18 Prozent aller Unfälle im Landkreis aus, die Zahlen nehmen jedoch tendenziell ab.

Wildunfallkommission hat sich bewährt

Im Jahr 2015 kam es zu 636 Zusammenstößen mit Wildtieren (2014: 630, 2013: 709, 2012: 838). „Da macht sich auch die gute Zusammenarbeit in der Wildunfallkommission bemerkbar“, so Anke Stelljes, Leiterin des Straßenverkehrsamts.

Sorgen bereiten der Polizei die Alkohol- und Drogenfahrten im vergangenen Jahr. „Die Beeinflussung der Fahrtüchtigkeit durch Alkohol- und Drogenkonsum bleibt ein verbreitetes Phänomen, das wir bei Polizeikontrollen nach wie vor feststellen müssen“, so Marcus Neumann. 78 Mal entdeckten Polizisten bei Verkehrskontrollen im Jahr 2015 alkoholisierte Fahrer (2014: 86). Im Rahmen von Verkehrsunfällen stellten sie 51 Mal fest, dass ein Unfallbeteiligter alkoholisiert war.

Drogenfahrten im Landkreis Osterholz auf Rekordhoch

Noch bedenklicher: Die Beamten im Landkreis Osterholz erwischten im Jahr 2015 so viele berauschte Kraftfahrzeugführer wie nie zuvor. 34 Personen standen unter Drogen, als sie in eine Polizeikontrolle gerieten.

„Aufgrund dieser bedenklichen Zahlen und Entwicklungen rund um das Thema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr wird unser Streifendienst im Alltag, aber auch unsere Drogenkontrollgruppe im Rahmen von Großkontrollen, den Fokus weiterhin auf diese Problematik richten“, betont Antje Schlichtmann, Leiterin des Polizeikommissariats Osterholz.

Als Erfolg werten Kreisverwaltung und Polizei die vergangenes Jahr eingeführten kostenlosen Fahr-Fitness-Checks für ältere Verkehrsteilnehmer. 132 Interessierte hätten diese wahrgenommen. Im laufenden Jahr wird die Kampagne fortgeführt.

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