Burak und Berkan Kilic aus Frage sind in ganz Europa als Ausnahmetalente am Buggy bekannt. Burak (12, links) und sein Bruder Berkan (10) aus Bremen-Farge sind an bis zu 50 Wochenenden im Jahr auf den Rennpisten Europaszu Hause. Foto: Füller
Farge

Zwei Jungs mit Benzin im Blut sahnen Preise ab

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Mit ihren zwölf und zehn Jahren sind Burak und Berkan Kilic aus Bremen-Farge auf der Überholspur: Mit ihren Buggys räumen sie einen Preis nach dem anderen ab. Die Leidenschaft für Mini-Rennautos haben sie geerbt.

Deutscher Juniorenmeister, Vizemeister, Deutscher Meister: Mit ihren zwölf und zehn Jahren haben Burak und Berkan schon beachtliche Titel gewinnen können. Alles fing mit Vater Abdullah Kilic an. Er kaufte sich 2003 einen Buggy – ein Rennauto im Maßstab 1:8.

„Ich traf mich mit Freunden und wir fuhren auf einem Parkplatz herum“, sagt Kilic. Schließlich nahm er an Wettbewerben teil, räumte zahlreiche Pokale ab. Als Burak sechs Jahre alt war, wollte er ebenfalls Buggy fahren, zwei Jahre später tat es ihm auch sein jüngerer Bruder gleich – beide von Anfang an mit großem Erfolg.

Der Vater ist die Boxencrew

„Die Kinder sind ‚geimpft‘“, sagt Mutter Selma Kilic. Der Vater hängte die eigene Rennkarriere an den Nagel, ist nun Mechaniker und Boxencrew für seine Söhne.
Ein Buggy, wie Burak und Berkan ihn fahren, wird mit Benzin betankt. Das übernimmt während des Rennens die Boxencrew.

„Es ist alles wie bei einem richtigen Auto, nur eben kleiner“, sagt Abdullah Kilic. Neben den Benzinern gibt es auch Elektro-Buggys. Die Fahrzeuge werden in Einzelteilen, als Modellbausatz gekauft. Der Preis der Wettbewerbs-Autos beträgt rund 1.800 Euro. „Ohne Sponsoren wäre es zu teuer“, sagt  Abdullah Kilic.

Die Offroad-Flitzer fahren bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnell. Nach jedem Rennen werden sie neu aufgebaut und für jeden Durchlauf neu eingestellt. Über eine Fernbedienung können schließlich bis zu 50 unterschiedliche Modelle gesteuert werden.

Die Buggys werden aus Einzelteilen zusammen gebaut. Foto: Füller

Die Buggys werden aus Einzelteilen zusammen gebaut. Foto: Füller

Schule und  Spaß gehen vor

Die Fahrer stehen dazu während des Rennens auf einem Podest an der Strecke, um den Überblick behalten zu können. „Am schwersten ist es, wenn der Buggy auf einen zu fährt“, sagt Berkan. Er und sein Bruder absolvieren vor jedem Rennen ein Qualifying, fahren dann bis zu eine Stunde lang das Rennen.

Vater Abdullah kümmert sich um das Technische, „das macht uns nicht so viel Spaß“, sagt Burak. Die Vorbereitung auf ein Rennen mit zwei Buggys dauert drei Tage, Zeit zum üben haben die beiden Jungs aber nicht: „Die Schule geht vor, da muss das Training am Renntag reichen“, sagt Abdullah Kilic.

Als Ausnahmetalente in ganz Eurpa bekannt

Außerdem geht es den Eltern darum, dass die Kinder Spaß an ihrem Hobby haben. Und das haben sie: Auf den Renn-Veranstaltungen in ganz Europa gelten die beiden Jungs als Ausnahmetalente unter den sonst erwachsenen Fahrern.

Die Reisen zu den Rennen unternimmt die Familie immer gemeinsam: nach Spanien, England und Italien. An die Renntage wird meistens eine Woche Urlaub gehängt, „dann aber ganz ohne Autos“, so Selma Kilic. „Uns macht es am meisten Spaß, dort Freunde zu treffen und die Welt zu sehen“, sagt Berkan.

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