Monika Dräger (links), Mareike Ruge und Andreas Koplin vom Projekt Netzwerk-ABC vor ihrer „Ruhmeshalle“ der erfolgreichen Vermittlungen.Foto: Lürssen Monika Dräger (links), Mareike Ruge und Andreas Koplin vom Projekt Netzwerk-ABC vor ihrer „Ruhmeshalle“ der erfolgreichen Vermittlungen. Foto: Lürssen
Arbeitslose

Nach 25 Jahren einen neuen Arbeitsplatz gefunden

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20 Vermittlungen hatte sich das Jobcenter für die ersten vier Monate des Projektes Netzwerk-ABC zum Ziel gesetzt. 29 Erfolge standen am Donnerstag bereits auf der Tafel, welche die Vermittlungen abbildet.

Netzwerk-ABC ist ein am 1. Januar 2016 gestartetes Projekt mit dem gezielt Langzeitarbeitslose gefördert werden sollen. ABC steht für Aktivierung, Beratung und Chancen. Die Teilnehmer erhalten eine besonders intensive Betreuung durch die Arbeitsvermittler, sogar über die Aufnahme einer Beschäftigung hinaus.

Das Besondere: Jeder der drei Vermittler betreut nur 50 Kunden – normal sind 250 pro Kopf. Das gibt Zeit, um sich wirklich detailliert mit den Problemen der Jobsuchenden auseinander zu setzen, die bisher einer Beschäftigung im Wege standen.

Eine weitere Besonderheit: Die Teilnahme basiert auf Freiwilligkeit. Sowohl Jobcenter als auch Arbeitslose können die Zusammenarbeit beenden, wenn sie zu der Erkenntnis kommen, dass sie wahrscheinlich nicht zum Erfolg führen wird. Der Kunde wird dann wieder in die Regelvermittlung übernommen.

Arbeitsvermittler suchen Lösungen

Voraussetzung für die Teilnahme an Netzwerk-ABC ist eine Arbeitslosigkeit von mindestens zwölf Monaten. Eine Unterbrechung der Nichtbeschäftigung von maximal sechs Monaten ändert nichts am Status der Langzeitarbeitslosigkeit. Vor der Aufnahme in das Programm gibt es ein sogenanntes Prognosegespräch zwischen Vermittler und Kunde. Dabei werden Ziele, Motivation und mögliche Hemmnisse für eine erfolgreiche Vermittlung ausgelotet.

Freiwilligkeit und Vertrauen sind dann auch im weiteren Verlauf zwei wesentliche Bestandteile. „Probleme haben die Kunden genug. Wir suchen nach Lösungen. Wir machen nichts, was der Kunde nicht will. Sonst können wir uns die Arbeit gleich sparen“, erklärt Arbeitsvermittler Andreas Koplin. Dabei schöpfe man an Mitteln aus, was gesetzlich möglich sei und gehe auch mal unkonventionelle Wege.

Langzeitarbeitslose nach 25 Jahren vermittelt

So gelang es beispielsweise eine Teilzeitbeschäftigung für eine 45-Jährige zu finden, die zuvor 25 Jahre ohne Job gewesen war. Ein alleinerziehender Vater wurde nach zehn Jahren Arbeitslosigkeit erfolgreich vermittelt.

Auf einer Tafel werden die Erfolge aufgelistet: 14 Vermittlungen in unbefristete Vollzeitstellen, sieben in befristete Vollzeitstellen, eine unbefristete Teilzeitstelle und neun befristete. „Das ist Motivation für Arbeitsvermittler und Kunden gleichermaßen“, erklärt Teamleiterin Sina Kuhr­ke.

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