Noch ist nicht alles fertig: Hier finden sich noch INformationen zum "Auswärtsspiel Blumenthal", die bis Anfang Juni umgesetzt werden müssen. Foto: Füller Noch ist nicht alles fertig: Hier finden sich noch INformationen zum "Auswärtsspiel Blumenthal", die bis Anfang Juni umgesetzt werden müssen. Foto: Füller
Theater

„Auswärtsspiel Blumenthal“: Visionen für Leerstände

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Dunkle Keller, verwinkelte Dachböden und freie Räume: Ein Traum für die Dramaturgin Natalie Driemeyer vom Theater Bremen. Gemeinsam mit zahlreichen anderen organisiert sie das „Auswärtsspiel Blumenthal“.

Es ist ein dichtes Netz von Plätzen und Orten, die ab dem 3. Juni vom Theater Bremen und mehr als 30 Kooperationspartnern umspielt werden: Das Zentrum bildet der historische Ortskern Blumenthals. An mehr als 15 Stellen zwischen Landrat-Christians- und Mühlenstraße wird es im Rahmen der Veranstaltung „Auswärtsspiel Blumenthal“ an zwei Wochenenden Theater, Performances, Führungen, Lesungen, Musik und Film geben.

„Auswärtsspiel Blumenthal“ auch im Ortsamt

Einer dieser Orte ist das Ortsamt, das Festivalzentrum. Das Gebäude steht so gut wie leer, die rund 40 Räume werden derzeit einem neuen – temporären – Zweck zugeführt. „Im Foyer des Ortsamtes wird es einen Infostand geben. Wir stellen uns vor, dass alle Besucher ihre Reise von dort aus beginnen“, sagt Natalie Driemeyer, Dramaturgin am Theater Bremen.

In jedem Raum des historischen Gebäudes kleben noch kleine Zettel mit Informationen, die bis Anfang Juni umgesetzt sein müssen: In einem Zimmer werden so Filme für Kinder gezeigt, in einem weiteren wird ein Tausch-Raum eingerichtet.

Im verwinkelten Keller soll eine Art Geisterbahn entstehen, zudem werden Dias aus der Geschichte Blumenthals an die Wände projeziert. Die Besucher können an allem aktiv teilnehmen.

Gesamtes Theater-Personal eingespannt

„Wie wollen wir leben?“, das ist die Grundfrage des Festivals. Um das „Auswärtsspiel Blumenthal“ logistisch auf die Beine stellen zu können, haben Driemeyer und Intendant Michael Börgerding das gesamte Personal des Theaters Bremen eingespannt: „Die Gewerke fertigen zum Beispiel extra Dinge für uns an. Es sind etwa 200 Leute nur vom Theater an diesem Festival Beteiligt“, sagt Driemeyer.

Doch nicht nur das Theater Bremen bespielt die Leerstände im Kern Blumenthals. Auch die jungen Akteure, die Arbeitenehmerkammer, das Quartiersmanagement, die Zwischenzeitzentrale Bremen, die Heinrich-Böll-Stiftung, das Ortsamt und viele weitere sind beteiligt.

Seit September in den Planungen

Seit September hat Driemeyer Blumenthal erkundet und von den Bewohnern erfahren, wie sie sich ihren Stadtteil vorstellen. „Das Zentrum ist ein verlassener Ortsteil, aus dem man so viel machen kann. Alle wollen ihn anders denken und haben Lust dazu“, erklärt die Dramaturgin. In den Leerständen sieht sie auch etwas Positives: Sie regen die Fantasie an und Neues kann entstehen.

Die Aktionen des Auswärtspiels werden sich jedoch nicht nur auf Gebäude beschränken. Geplant sind auch Rundgänge, sogenannte „Blumenthal Walks“, die an verborgene Orte führen. In der Blumenbank der Zwischenzeitzentrale erhalten die Besucher ihre Blumentaler, eine fiktive Währung. Mittels gemeinnütziger Tätigkeiten kann sie verdient werden.

Das „Auswärtsspiel Blumenthal“ findet an den Wochenenden vom 3. bis zum 5. Juni sowie vom 10. bis zum 12. Juni statt. Zentrale Anlaufstelle ist das Ortsamt (Landrat-Christians-Straße 107). Alle Informationen sowie einen detaillierten Plan gibt es im Internet unter www.theaterbremen.de

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