Der Haifisch könnte einem Wal weichen: Dem Beirat wurde jüngst das neue Konzept für den Alten Speicher vorgestellt. Foto: Waalkes Der Haifisch könnte einem Wal weichen: Dem Beirat Vegesack wurde jüngst das neue Konzept für den Alten Speicher vorgestellt. Foto: Waalkes
Maritime Meile

Alter Speicher: Beirat Vegesack kritisiert Konzept

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Was wird im Alten Speicher geschehen? Silvia Claus von der Bras, stellte jüngst das neue Konzept vor. Die Beiratsmitglieder in Vegesack äußerten zwar weitere Ideen, kritisierten jedoch, das Konzept sei nicht ausgereift.

Ein Thema, das zu Vegesack passt: Wal- und Fischfang – früher und heute. Damit will der Beschäftigungsträger Bras, Arbeiten für Bremen, den Alten Speicher wieder beleben.

Seit sich im Dezember die Türen des Spicariums für immer schlossen, haben die Akteure der Maritimen Meile gemeinsam mit Vertretern der Bras sowie des Wirtschaftsressorts und des Jobcenters an einem Konzept gearbeitet.

Etwas Neues in Vegesack aufbauen

Das Mitmachmuseum „Köksch un Qualm“ verbleibt demnach an seinem Standort in Lesum. „Der Charme könnte verloren gehen“, so Silvia Claus, Betriebsleiterin des Museums an der Stader Landstraße.

Stattdessen wolle man versuchen, in Vegesack etwas ganz Neues aufzubauen – möglichst nicht in Konkurrenz zum Heimatmuseum Schloss Schönebeck und dem Kulturbüro Bremen-Nord.

An Insgesamt sieben Stationen soll es um den Wal- und Fischfang gehen. Unter anderem geht es um den historischen Hafen Vegesacks. Weiter geht es zur Geschichte der Langeschen Werft, die in der Hauptsache Walfangschiffe herstellte.

Von der Biologie bis zu den Gesängen

Auch die Biologie des Wals, die Arten und Gesänge sollen in Zusammenarbeit mit dem Übersee- Museum gezeigt werden. Der Walfang und die Verwertung des Tiers wird aber ebenso gezeigt werden, wie die dadurch entstandene Bedrohung und der Schutz der Meeressäuger.

Im Obergeschoss des Alten Speichers planen die Akteure einen Ausstellungsraum, in dem wechselnde Ausstellungen gezeigt werden. „Unsere Zielgruppe sind Bremen-Norder Bürger und Schulklassen aus ganz Bremen und umzu“, so Claus.

Das Jobcenter Bremen hat sieben Stellen bewilligt, allesamt Ein-Euro-Stellen. Bei dem neuen Konzept handelt es sich, wie beim „Geschichtenhaus“ im Schnoor und anderen Einrichtungen der Bras um Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose. Eröffnet werden soll das neue Wal- und Fischfangmuseum rechtzeitig zum Festival Maritim im August.

„Etwas mehr Leben einhauchen“

Aus dem Kreise der Beiratsmitglieder ließ sich mehrheitlich Kritik am neuen Konzept vernehmen. Zudem zweifeln die Politiker an der Dauerhaftigkeit der neuen Lösung. Thomas Pörschke (Grüne) etwa sprach davon, dem ganzen mehr Leben einzuhauchen: „In Kooperation mit dem Einzelhandel könnte man im Vegesacker Hafen einen Fischmarkt entstehen lassen. Wir brauchen dort ein Angebot, das weit über Bremen-Nord hinaus bekannt ist und dürfen nicht zu klein planen.“

Noch drastischer äußere sich Cord Degenhard (BIW): „Ich halte das Konzept für fragwürdig. Wen interessiert denn der Walfang? Mich und viele andere nicht.“ Torsten Bullmahn (CDU), sprach von einem schönen Konzept, dass jedoch nur für kurze Zeit funktionieren werde. „Die gesamte Meile gehört dazu, man muss den Speicher zum Beispiel auch für Trauungen oder Empfänge öffnen.

Kritik an Einsatz von Ein-Euro-Kräften

Es fehlt ein Gesamtkonzept.“ Sabri Kurt (Linke) kritisierte vor allem das Beschäftigungsmodell. Er werde keinem Konzept zustimmen, welches von Ein-Euro-Kräften umgesetzt werde.
Claus verteidigte das Konzept: „Es ist ein kleiner Beitrag, um das Haus zu beleben. Wir können nicht das Marketing für Vegesack übernehmen, sondern uns nur daran beteiligen.“

Ob der Beschäftigungsträger sein Konzept im Alten Speicher umsetzen kann, entscheidet die Wirtschaftsdeputation Anfang Juni.

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