Wo darf in Woltmershausen und insbesondere im Weseruferpark künftig im Rahmen des Freiluftpartygesetzes gefeiert werden? Foto: av Wo darf in Woltmershausen und insbesondere im Weseruferpark künftig im Rahmen des Freiluftpartygesetzes gefeiert werden? Foto: av
Freiluftpartys

Auch Woltmershausen begrenzt Spontanpartys

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Der Beirat Neustadt hat Partys nach dem Freiluftpartygesetz an Werdersee und Stadtwerder verboten. Jetzt fühlen sich die Woltmershauser unter Zugzwang. Sorgen die Verbote jetzt für eine Kettenreaktion in ganz Bremen?

Der Pusdorfer Beirat hat nachgelegt und beschlossen, dass einige Flächen im Stadtteil von vornherein vom Genehmigungsverfahren nach dem Freiluftpartygesetz ausgeschlossen sind.

Dass in der Neustadt attraktive Flächen von vornherein für die kurzfristig angesetzte Feiern ausgeschlossen worden sind, ist auch beim Beirat Woltmershausen angekommen.  „Wir können uns vorstellen, dass Woltmershausen die Ausweichfläche wird“, erklärte Hermann Lühning (SPD).

SPD wollte fünf Flächen für Freiluftpartys streichen

Fünf Flächen wollte seine Partei ursprünglich streichen: den gesamten Weser-Ufer-Park vom Wendeplatz Ladestraße bis zum größeren Baumbestand bei der Treppe gegenüber dem Lankenauer Hafenbecken, die Pusdorfer Meile an der Autobahn, die Fläche zwischen Hafentor und Senator-Apelt-Straße, die gesamten Grünflächen am neuen Schutzdeich zwischen Hempenweg und dem Wendeplatz an der Rablinghauser Landstraße und die Spitze auf dem Dreieck Hohentorshafen.

Für geeignet hält die SPD hingegen die Flächen ab dem Baumbestand gegenüber dem Lankenauer Hafenbecken bis zum Lankenauer Höft und die Grünfläche hinter dem Parkplatz Lankenauer Höft bis zum Neustädter Hafenbecken.

Bürgerschaftsabgeordneter Zicht appellierte an Beiratsmitglieder

Zur Beiratssitzung war auch Bürgerschaftsabgeordneter Wilko Zicht (Grüne) gekommen. Er ist Mitinitiator des Freiluftpartygesetzes und bat die Stadtteilpolitiker nun darum, keinen derartigen Beschluss zu fassen.

„Warten Sie ab, bis erste Erfahrungen gesammelt sind“, appellierte er und prognostizierte: „Die Partys werden trotzdem stattfinden, dann eben illegal.“ Ihn überrasche, dass die Beiräte die Ermächtigung im Freiluftpartygesetz nutzen, um schon vor der ersten gefeierten Party Flächen auszuschließen, sagte er im Gespräch mit dem Weser Report.

Zicht befürchtet jetzt eine Kettenreaktion

„Die Regelung war eigentlich so gedacht, dass Beiräte reagieren können, wenn es Probleme gibt.“ Zicht befürchtet jetzt eine Kettenreaktion: Immer mehr Stadtteile könnten auf die Ausschluss-Entscheidungen von Nachbarstadtteilen reagieren, um nicht zum Ausweichquartier für die Freiluftpartyszene zu werden.

Auch die FDP und Bürger in Wut im Beirat sprachen sich wie Zicht dafür aus, grundsätzlich erst einmal abzuwarten. Nina Schaardt (BiW) hatte lediglich Bedenken für den Weserstrand. „Wenn mal nicht aufgeräumt wird, eine abgebrochene Bierflasche im Sand liegt und am nächsten Tag dort Kinder spielen, bin ich skeptisch.“

Ein kleiner Kompromiss

Karin Bohle-Lawrenz (FDP) wunderte sich darüber, dass die Woltmershauser Ausschlussliste sogar größer ist als die der Neustadt. „Der Antrag schließt fast jede größere Fläche aus. Wie wollen wir die Jugend im Stadtteil halten, wenn nichts übrig bleibt?“

Am Ende stand ein kleiner Kompromiss. Die Grünen im Beirat erreichten, dass zumindest die Spitze auf dem Dreieck Hohentorshafen weiterhin theoretisch für Freiluftpartys zur Verfügung steht.

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