Wenn Frank Baumann am Montag sein Büro bezieht, wird er zumindest dort keine Baustelle vorfinden: Sein geschasster Vorgänger Thomas Eichin räumte seine Sachen am Freitag aus und verließ das Weserstadion.
Ansonsten wird der neue Geschäftsführer Sport beim SV Werder alles andere als einen sanften und entspannten Einstieg in seinen neuen Job haben. Auf Baumann wartet viel Arbeit, dringende Arbeit. Er muss Entscheidungen treffen und Weichen stellen.
Trainerfrage muss geklärt werden
Zuallererst steht die Trainerfrage auf dem Programm: Darf Viktor Skripnik nach der verkorksten Saison weitermachen? Hat Baumann einen externen Nachfolger an der Angel? Oder löst Werder die Situation gar intern?
Aufsichtsratsboss Marco Bode wollte seinem neuen Geschäftsführer nicht vorgreifen: „Es ist die Aufgabe von ihm als Verantwortlicher im Bereich Sport gemeinsam mit seinen Kollegen in der Geschäftsführung, über die Arbeit des Trainerteams zu entscheiden.“
Vorbehalte gegenüber Skripnik
Baumann und Skripnik kennen sich gut, spielten von 1999 bis 2004 gemeinsam für Werder und feierten das Double und einen weiteren Pokalsieg – das verbindet natürlich.
Allerdings haben sich die Vorbehalte gegenüber Skripnik in den letzten Wochen im Verein verstärkt. Die Gerüchte, dass die Mannschaft in den letzten Spielen das Heft selbst in die Hand genommen haben soll, Skripniks Beratungsresistenz und die schlechteste Hinrunde der Vereinsgeschichte spielen dabei natürlich eine Rolle.
Es gibt viele Dinge, die dem Ukrainer vorgeworfen werden. Baumann könnte mit einer Entscheidung in der Trainerfrage gleich für für ein Ausrufezeichen zu Beginn seiner Amtszeit sorgen.