Christa Hegmann (l.) und Angelika Meurer-Schaffenberg von der Fachstelle zeigen ein "Kippenmuseum“. Foto: Bosse Christa Hegmann (l.) und Angelika Meurer-Schaffenberg von der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention zeigen ein "Kippenmuseum“. Foto: Bosse
Weltnichtrauchertag

Osterholz-Scharmbecker Fachstelle warnt vor Nikotin

Von
Am Dienstag, 31. Mai, ist Weltnichtrauchertag. Anlass genug für das Diakonische Werk in Osterholz-Scharmbeck, vor den Gefahren durch Nikotin zu warnen. Selbst Schwangere hätten oft keine Scham, öffentlich zu qualmen.

Seit wenigen Tagen sind Hersteller von Zigarettenschachteln verpflichtet, so genannte Schockfotos auf ihre Päckchen zu drucken. „Im Grunde ist alles, was der Tabakindustrie das Leben schwer macht, zu begrüßen. Aber die Erfahrung zeigt: Abschreckung bringt nichts“, sagt Christa Hegmann.

Sie leitet die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention beim Diakonischen Werk in Osterholz-Scharmbeck und erinnert auch an die Warnhinweise in Textform auf Zigarettenschachteln. „Da setzt leider ganz schnell ein Gewöhnungseffekt ein.“

Am kommenden Dienstag, 31. Mai, wird der Weltnichtrauchertag begangen. Grund genug für die im „Haus der Kirche“ angesiedelte Fachstelle, über die Gefahren und Folgen des Nikotinkonsums zu informieren.

Abschreckung bringt nichts

„Wir sind überzeugt, dass Abschreckung nichts bringt. Man muss umgekehrt verdeutlichen, wie gut es einem ohne das Rauchen geht“, sagt Christa Hegmann. Und ihre Kollegin Angelika Meurer-Schaffenberg, Fachkraft Suchtvorbeugung, betont, dass das Rauchen an sich unter Jugendlichen heutzutage an „Ansehen“ verloren habe. Deutlich weniger als zehn Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen griffen demnach regelmäßig zur Kippe.

„Worüber sich viele Leute aber gar keine Gedanken machen, ist, dass sich die Schadstoffe auch auf Möbeln oder Geschirr absetzen“, so Meurer-Schaffenberg. Und damit drohe stets die Gefahr, dass sie beispielsweise von Kindern im Haushalt mit der Nahrung aufgenommen würden. „Wir zählen in Deutschland jährlich etwa 3.300 Tote durch die Folgen des Passivrauchens.“

Selbst Schwangere greifen zur Kippe

Die Fachstelle des Diakonischen Werkes bietet eine kostenlose Beratung für an einer Rauchentwöhnung Interessierte an. Dabei seien selbst Schwangere keine Seltenheit.

„In intellektuelleren Kreisen weiß eine Frau, dass sie sich nicht mit dickem Bauch und Zigarette ins Eiscafé setzt. Aber es gibt nunmal soziale Schichten, in denen die Frauen einen Haufen Probleme haben – und da ist das Rauchen für sie vielleicht das geringste“, beschreibt Christa Hegmann.

Risiko einer Fehlgeburt steigt um 50 Prozent

Angelika Meurer-Schaffenberg verdeutlicht die Risiken des Rauchens während der Schwangerschaft: „Das Risiko einer Fehlgeburt erhöht sich um 50 Prozent. Der Kindstod kommt siebenmal häufiger vor.“

Zum Abgewöhnen des Rauchens empfiehlt das Team unter anderem ein so genanntes „Kippenmuseum“. „Einfach eine Zeit lang gerauchte Kippen in einem Glas sammeln. Wenn man daran später allein schon riecht, vergeht einem alles“, lacht Angelika Meurer-Schaffenberg.

Die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention ist unter Telefon 04791/80682 erreichbar.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner