Im Landkreis Oldenburg gibt es derzeit einen Mangel an Kindertagespflegepersonen. Foto: Eckert Im Landkreis Oldenburg gibt es derzeit einen Mangel an Kindertagespflegepersonen. Foto: Eckert
Kindertagespflege

„In der letzten Woche gab es rosa Pfannkuchen“

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Im gesamten Landkreis Oldenburg gibt es zu wenige Personen für die Kindertagespflege. Um insbesondere Frauen für diesen Beruf zu gewinnen, wirbt die regioVHS in Ganderkesee nun für die nächste Qualifizierungsmaßnahme.

Frauen, die in der Kindertagespflege aktiv werden möchten, müssen eine Qualifizierung nach den Vorgaben des Bundesverbandes für Tagespflegepersonen absolvieren – vorausgesetzt, sie haben nicht bereits eine pädagogische Ausbildung. Thematisch geht es in der 160-Stunden umfassenden Maßnahme unter anderem um den Bildungsauftrag, die Eingewöhnungszeit, den Erziehungsauftrag und die Essenszubereitung. An der regioVHS soll zum Herbstsemester wieder ein neuer Kursus starten. Beginn ist nach einer Informationsveranstaltung am 16. September, um 18 Uhr. Die weiteren Termine sind dann immer mittwochsabends. Die Qualifizierungsmaßnahme kostet 200 Euro, je nach Kommune werden bis zu der Hälfte des Geldes nach erfolgreicher Absolvierung zurückerstattet.

Derzeit gibt es 123 Kindertagespflegepersonen im Landkreis Oldenburg. Davon sind 19 in Ganderkesee ansässig, elf davon allerdings momentan nur verfügbar. In Hude gibt es 18 Tagesmütter, ebenfalls elf von ihnen betreuen zurzeit. „Wir haben aber immer mehr Nachfragen, als wir Plätze vermitteln können“, bedauert Hildegard Schmitz-Neumann vom Familien- und Kinder-Servicebüro im Kreis-Jugendamt. „Es fragen viele Eltern nach, die eine Absage für einen Krippenplatz ihrer Kinder bekommen haben.“ Es seien aber auch Eltern dabei, die sich bewusst für die familienähnliche Variante der Tagespflege entscheiden.

In der Kindertagespflege werden flexibel auch Randzeiten bedient

Die Vorteile einer Kindertagespflegestelle gegenüber einer Krippe kennt Claudia Siemers. Die 44-Jährige ist seit sechs Jahren in Ganderkesee als Kindertagesmutter tätig. „Wir sind flexibler, können auch die Randzeiten bedienen und die Kinder tageweise betreuen“, erklärt sie. Es sei sogar möglich, die Kleinen auch mal am Wochenende oder über Nacht zu nehmen.

Für den Weg in die Selbständigkeit hat sich Claudia Siemers entschieden, als ihre eigene Tochter ein Jahr alt war. „Ich bin alleinerziehend und wollte etwas machen, wo mein Kind bei mir ist“, erklärt sie. Angefangen habe sie dann mit einem zusätzlichen Tageskind. Mittlerweile betreut sie insgesamt acht Kinder im Krippenalter – allerdings nur bis zu fünf Schützlinge gleichzeitig.

Neben dem Spielen, Basteln, Toben und dem Mittagsschläfchen wird bei Claudia Siemers auch jeden Tag frisch gekocht. „In der vergangenen Woche hatten wir rosa Pfannkuchen“, sagt sie lachend. „Das war der Wunsch der Kinder.“ Beliebt seien zudem die Suppen ihrer Mutter – denn wenn „Oma Inge“ das Essen vorbei bringt, dann bleibt sie auch gerne ein Weilchen zum Vorlesen…

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