Marie-Claire Haag ist die absolute Sportskanone. Foto: Schlie
Vorausgesetzt alles funktioniert plangemäß, ist Marie-Claire Haag am Sonntag schon seit Stunden auf den Beinen. Um 7 Uhr fiel der Startschuss zur DATEV-Challange in Roth bei Nürnberg.
„Dieser Triathlon entspricht mit seinen Disziplinen dem Iron-Man“, berichtete die 39-Jährige im Vorfeld dieser Veranstaltung. Sie sitzt entspannt auf ihrer Terrasse, um sie herum „wuseln“ zwei Söhne (9, 6) und zwei Töchter (4, 2) sowie ein Dackel und im hinteren Garten gackern 13 Hühner.
Ihr Mann ist gerade von der Arbeit gekommen und hält ihr den Rücken frei, so dass sie sich eine Auszeit nehmen kann, um von ihrem buchstäblich bewegten Leben zu berichten.
Sport war immer Bestandteil ihres Lebens
„Sport war darin immer wichtiger Bestandteil“, sagt die Kriminalbeamtin. „Ich habe alles ausprobiert, bevor ich dann mit 16 Jahren realtiv spät ans Schwimmen gekommen bin“, erzählt sie schmunzelnd. Richtig gefesselt habe sie der Wassersport nicht.
„Ich war stets die Älteste im Team und wurde bei Wettkämpfen eher für jene Distanzen eingesetzt, für die man lediglich Ausdauer braucht.“ Dann nahm ein Freund die damals 20-Jährige zu einem Triathlon mit und sie war „sofort infiziert“.
Diverse Titel als Landesmeisterin
In den darauffolgenden Jahren absolvierte sie derer viele und sicherte sich nicht nur einen Titel – unter anderem mehrere als Landesmeisterin. Für heute rechnet Marie-Claire Haag aber nicht mit Bestleistungen. „Ich habe einen Miniskus-Schaden.“
Was sie aber auch hat, ist den eisernen Wille, ins Ziel zu kommen – und zwar zum krönenden Abschluss mit allen vier Kindern an der Hand. Die Familie ist natürlich noch wichtiger als der Sport und heute komplett – samt Mutter und Vater – an ihrer Seite.
Familie und Sport im Einklang
Marie-Claire Haag weiß eh beides zu verbinden. Als sie nach der dritten Schwangerschaft das Training wieder aufnehmen wollte, hat sie sich eine Anhängerkupplung für ihr Rennrad gewünscht, um mit Baby im Beiwagen über Land düsen zu können.
Folglich war sie umgehend wieder fit und wurde von anderen jungen Müttern gefragt, wie sie das schaffe und hat als hauptberufliche Spürnase schnell ein Geschäft „gerochen“: „Ich betreibe seitdem ein erfolgreiches Kleinunternehmen und biete Kurse an, um Frauen nach der Geburt in Form zu bringen.“
Mittlerweile sind es rund 100 Teilnehmerinnen, die ihre Fitnessstunden beim TV Eiche Horn besuchen. Und die werden hart rangenommen: „Wer dienstags bei mir trainiert, darf ruhig auch donnerstags an mich denken“, so die Powerfrau schmunzelnd.
Dennoch bleiben ihr die Damen treu. Im Herbst fährt sie sogar mit zwölf von ihnen zum Aktiv-Urlaub nach Mallorca. Ein bisschen Erholung wird es aber sicherlich ebenfalls geben. Und vielleicht für die eine oder andere einen Anstoß, sich neben der Mutterrolle ebenfalls zu verwirklichen.
„Ich möchte ein bisschen Vorbild sein und zeigen, was man in der Lage ist zu leisten. Und das kann jeder. Es muss ja nicht gleich ein Iron-Man sein.“
