Bremen und Grand City Property wollen in die Aufwertung der Grohner Düne investieren. Foto: Waalkes Bremen und Grand City Property wollen in die Aufwertung der Grohner Düne investieren. Foto: Waalkes
Sozialer Brennpunkt

Grohner Düne: Jetzt soll alles besser werden

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Seit Jahrzehnten gilt die Grohner Düne als Problem­immobilie im Bremer Norden. Jetzt hat die Stadt mit der aktuellen Eigentümerin Grand City Property eine sechsseitige Vereinbarung geschlossen – und erwartet Großes.

Nicht weniger als eine Wiederholung der „Erfolgsgeschichte von Osterholz-Tenever“ erwartet Bausenator Dr. Joachim Lohse von der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Immobilien-Eigentümerin Grand City Property (GCP).

Grund für die Hoffnung: Sechs DIN-A-4-Seiten, auf denen Stadt und GCP niedergeschrieben haben, was sich im 1.500-Personen-Hochhauskomplex in Vegesack ändern soll – und wer dafür zuständig ist.

Grohner Düne soll aufgewertet werden

3,5 Millionen Euro will Bremen aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes in ein Entwicklungskonzept stecken, mit dem im gesamten Ortsteil Maßnahmen umgesetzt werden können.

Aber auch GCP soll in die Tasche greifen und unter anderem 19 Fahrstuhlanlagen sanieren, alle Eingänge und Treppenhäuser sowie rund 100 leerstehende Wohnungen renovieren.

Standards für Wohnungn sind festgelegt

Standards wie Laminat-Fußboden, Raufaser-Tapete und Badezimmerkeramik sind in dem Papier ebenfalls festgelegt. Laut Martin Prange, Senatsbeauftragter für Bremen-Nord, investiert GCP einen „hohen, siebenstelligen Betrag“.

Die größten Veränderungen sollen sich im Erdgeschoss abspielen. Die Ebene soll sich bis Sommer 2018 zu einer „Begegnungszone“ entwickeln, in der sich Institutionen ansiedeln.

SOS Kinderdorf zieht vielleicht im Herbst ein

Das SOS Kinderdorf hat bereits Interesse bekundet und könnte im Herbst erster Mieter werden. Bei der Suche nach weiteren Nutzern will die Stadt helfen. GCP überlässt die Räume dafür mietfrei gegen Zahlung der Nebenkosten.

Außerdem wird geprüft, ob ein Concierge eingestellt werden könnte. Die Stadt hat angeboten, 75 Prozent seines Lohns im Rahmen einer Stelle zur Förderung von Arbeitsverhältnissen zu finanzieren. Das fehlende Viertel würde GCP zahlen.

Eigentümerin soll Sozialarbeiter einstellen

Das Unternehmen soll außerdem einen Vollzeit-Sozialarbeiter einstellen, der Mieter zum Beispiel bei Ämtergängen unterstützt, und einen zuverlässigen Hausmeisterservice garantieren. Gemeinsam wollen Stadt und GCP Aktivitäten etwa von den Bremer Philharmonikern und der Musikschule Bremen-Nord für Bewohner der Düne finanzieren.

Die Stadt will insbesondere die Querung der Friedrich-Klippert-Straße städtebaulich in Angriff nehmen und erleichtern. Auch der Bau einer Trainingsanlage und einer Kleinspielfläche wird geprüft.

Ortsamt begrüßt Entwicklung, CDU ist kritisch

Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt begrüßt die Vereinbarung. „Jetzt müssen sich beide Seiten einbringen, um das Ganze mit Leben zu füllen.“ Die Abmachung zeige aber, dass die Immobilieneigentümerin mit der Grohner Düne „nicht nur Kasse machen“ wolle.

Die CDU kommentiert die Vereinbarung hingegen kritisch. „An leeren Versprechungen und teuren Konzeptpapieren hatten wir in den vergangenen Jahren keinen Mangel, aber an der Umsetzung hat es seitens Rot-Grün gehapert“, sagt die Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete Silvia Neumeyer.

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