W-Graupapagei Die beiden Graupapageien verstehen sich richtig gut. Bei ihnen kann man schon erahnen wie sich Papageien in freier Wildbahn verhalten. Foto: pv
Tag der offenen Tür

Publikumstag im Bremer Fluggehege für Papageien

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Das Papageienschutz-Centrum Bremen hat Sonntag sein Fluggehege zum Publikumstag geöffnet. Bei den Führungen kann man nicht nur viel über die faszinierenden Tiere erfahren, sondern auch über die Arbeit des Vereins.

Das Papageienschutz-Centrum Bremen betreibt seit über zehn Jahren das naturnah gestaltete Fluggehege an der Salzburger Straße in Findorff. Auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei wurden zuvor die Gebäude aufwändig umgebaut, so dass zwei naturnah gestaltete Flughallen mit einer Fläche von zusammen über 500 Quadratmetern Fläche und einem Flugraum von fast 2.000 Quadratmetern Flugfläche entstanden sind. Ein bundesweit einmaliges Projekt.

Eine Heimat für 61 geschädigte Papageien

Gegenwärtig haben 61 geschädigte Vögel ein Zuhause in den Gewächshäusern gefunden, berichtet der Vereinsvorsitzende Hans-Hermann Braune. Und der Bedarf ist noch viel größer. „Bei den Publikumstagen kommen häufig Papageienbesitzer, die ihre Tiere los werden möchten. Wir sind aber komplett belegt“, berichtet Braune.

Schließlich müssten die Vögel auch alle tiermedizinisch behandelt werden. Zudem sei es auch nicht einfach die meist aus Einzeltierhaltung stammenden Vögel wieder an das Gruppenleben zu gewöhnen, erklärt Braune.

In ganz geringem Umfang könne man zwar Kontakte mit Papageienhaltern vermitteln. Zumeist rate man aber, dass sich mehrere Papageienhalter zusammentun, um vielleicht eine große Voliere in einem Garten aufzustellen. Das entlaste die einzelnen Halter schon. Mehr Tiere könne der Verein leider auch auf absehbare Zeit nicht aufnehmen, so Braune.

Die Einzelhaltung ist nicht artgerecht

Gerade die Einzelhaltung der geselligen Tiere führe oft auch dazu, dass die Vögel schreien oder sich selbst die Federn ausreißen, weiß Braune, der immer wieder verwundert darüber ist, wie wenig Wissen es oft über die Bedürfnisse der Papageien gibt. Die erreichen bei den meisten Arten übrigens ein Alter von 30 bis 40 Jahren (Aras und Kakadus werden sogar deutlich älter) und Überleben häufig sogar ihre Besitzer. Deren Erben wenden sich dann auch häufig an das Papageien-Centrum, weil sie nicht wissen, was sie mit dem Tier machen sollen.

Zum Glück kommen bei dem Publikumstag aber auch viele Besucher, die sich über das Leben der Tiere informieren wollen, von denen in Deutschland vielleicht fünf Millionen Exemplare in Gefangenschaft gehalten werden, schätzt Braune. Genaue Zahlen gibt es aber nicht.

Am Publikumstag ist das Freigehege geöffnet

Der Publikumstag findet am Sonntag, 21. August, in der Zeit von 14 Uhr und 17 Uhr, statt. Dabei  informieren die Mitarbeiter über Tier- und Artenschutz sowie die Arbeit des Vereins. Dazu gehört übrigens auch die Umweltbildung für Grundschulklassen, für die im kommenden Jahr auch wieder gesonderte Führungen angeboten werden.

Allerdings sei das Freigehege kein Zoo, erläutert Braune. Bei den Publikumstagen seien Kinder nämlich hin und wieder enttäuscht, dass sich die Vögel in den Bäumen verstecken. Das sei aber ganz natürlich. Der Eintritt am Publikumstag kostet 3 Euro, Kinder zahlen 50 Cent. Das Fluggehege befindet sich an der Salzburger Straße 2a (unweit des Recyclinghofes Findorff). Weitere Informationen zum Papageienschutz-Centrum Bremen gibt es auch unter www.papageienschutz.de im Internet.

Das Papageienschutz-Centrum finanziert sich durch Spenden

Die Arbeit des Papageien-Centrums Bremen wird ausschließlich durch Spenden, Mitgliedschaften und Patenschaften für einzelne Vögel finanziert. Damit die Vogelpaten auch verfolgen können, wie es ihrem Schützling geht, hat jeder Papagei eine eigene Seite im Netz – mit Informationen, Fotos und Videos. Die monatlichen Kosten für die Informationsarbeit, die Angestellten und den Unterhalt des Freigeheges belaufen sich mittlerweile auf 7.000 Euro monatlich,

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