Serge Gnabry (r.) im Trikot des Arsenal FC. Für die Londoner machte das Offensivtalent zehn Spiele in der Premier League. Foto: Nordphoto Serge Gnabry (r.) im Trikot des Arsenal FC. Für die Londoner machte das Offensivtalent zehn Spiele in der Premier League. Foto: Nordphoto
Neuzugang

Kann Serge Gnabry Werder wirklich weiterhelfen?

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Kurz vor Ende der Transferphase will Werder Serge Gnabry ausleihen, der von Arsenal zum FC Bayern wechselt. Bei Olympia überzeugte der 21-Jährige, wurde Torschützenkönig. Doch ist er auch stark genug für die Bundesliga?

Am Mittwoch um 18 Uhr endet die aktuelle Transferperiode in Deutschland. Die Stunden und Tage davor sind erfahrungsgemäß die heißesten der kompletten Wechselphase.

Auch der FC Bayern wird scheinbar entgegen allen Ankündigungen noch einmal aktiv und verpflichtet nach Informationen von Sky Sport News HD das deutsche Offensiv-Talent Serge Gnabry von Arsenal FC.

Weil die Bayern den Transfer aber offenbar als Investition in die Zukunft sehen und mittelfristig kein Platz für Gnabry im eh schon hochkarätigen Kader des Rekordmeisters ist, soll der Torschützenkönig des olympischen Fußballturniers an Werder ausgeliehen werden.

Gnabry ist vielseitig

Die Bremer sind nach der schweren Verletzung von Max Kruse, der sich bei der Blamage im DFB-Pokal bei den Sportfreunden Lotte einen Außenbandriss im Knie zugezogen hatte, auf der Suche nach kurzfristigen Verstärkungen für den Offensivbereich.

Ein Spieler, der verschiedene Positionen spielen kann, so sah laut Geschäftsführer Frank Baumann das Anforderungsprofil für den neuen Profi aus. Gnabry kann das. Er fühlt sich auf beiden Flügeln wohl, kann aber auch zentral oder leicht hängend spielen.

Nur bei Olympia überzeugend

Bleibt die Frage, ob Gnabry auch kurzfristig eine Verstärkung für die Grün-Weißen sein kann. Bei Olympia bewies er seine Gefährlichkeit, erzielte sechs Treffer in sechs Spielen und wurde gemeinsam mit dem Ex-Bremer Nils Petersen Torschützenkönig des Turniers. Brasiliens Superstar Neymar kam nur auf sechs Tore. Gnabry ist flink, dribbelstark und hat auch ein Auge für den Mitspieler.

Aber Olympia, wo U21-Mannschaften verstärkt mit einigen älteren Profis antraten, ist eine Sache, konstante Leistungen im Ligabetrieb eine andere. Und da hat Gnabry außer guten Ansätzen bisher noch gar nichts zu bieten.

Mit 16 Jahren nach England

In Stuttgart geboren, durchlief er er mehrere Jugendmannschaften des VfB, bevor er 2011 als 16-Jähriger den Wechsel nach England zum Arsenal FC wagte. Dort unterschrieb er seinen ersten Profivertrag und debütierte 2012 in der Premier League und auch der Champions League.

Sein steiler Aufstieg wurde aber durch eine langwierige Rückenverletzung unterbrochen. Gnabry spielte danach nur noch für die Reserve und wurde in der vergangenen Saison zu West Bromwich Albion ausgeliehen, wo er allerdings überhaupt nicht zurecht kam und nur ein Spiel für die erste Mannschaft absolvierte.

Werders Baustelle im zentralen Mittelfeld

Die Sinnhaftigkeit des Transfers muss auch wegen der Meldung, dass Philipp Bargfrede noch länger ausfallen wird, angezweifelt werden. Die größte Baustelle im Werder-Kader bleibt weiter das zentrale Mittelfeld, das wurde bei den beiden Niederlagen in Lotte und München deutlich.

Florian Grillitsch, in der vergangenen Saison dort noch gesetzt, hatte mit Verletzungen zu kämpfen. Kapitän Clemens Fritz muss anscheinend doch dem Alter Tribut zollen. Zlatko Junuzovic kann die Position nicht zufriedenstellend ausfüllen und Neuzugang Thanos Petsos saß in Lotte und München jeweils 90 Minuten auf der Bank.

Serge Gnabry ist ein Gelegenheitstransfer. Ein Versprechen in die Zukunft. Aber Werders größtes Problem wird er nicht lösen können.

 

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