Lásló Kleinheisler wechselte in der vergangenen Winterpause nach Bremen und kam auf sechs Einsätze in der Bundesliga. Foto: Nordphoto Lásló Kleinheisler wechselte in der vergangenen Winterpause nach Bremen und kam auf sechs Einsätze in der Bundesliga. Foto: Nordphoto
Ungar zu den Lillien

Werder leiht László Kleinheisler nach Darmstadt aus

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Bei der Europameisterschaft in Frankreich spielte er für Ungarn noch groß auf. Aber jetzt verlässt Mittelfeldspieler László Kleinheisler den SV Werder und wechselt leihweise zum Bundesliga-Konkurrenten SV Darmstadt 98.

„Es wird schwer für ihn“, hatte Trainer Viktor Skripnik noch vor wenigen Tagen prognostiziert, als er auf die Einsatzchancen von László Kleinheisler angegesprochen wurde. Der Mittelfeldspieler, der mit der ungarischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft für Furore gesorgt hatte, sah sich bei Werder zu großer Konkurrenz ausgesetzt.

Schon seit einiger Zeit war klar, dass er den Verein auf Leihbasis verlassen würde. Am Sonnabend bestätigte Werder nun den Wechsel zu Darmstadt 98.

Zuviel Konkurrenz

„László hat eine starke Europameisterschaft gespielt und wir sind von einer positiven Entwicklung bei ihm überzeugt. Aufgrund der Konkurrenzsituation auf seiner Position wäre es jedoch in der kommenden Saison schwer für ihn geworden, regelmäßig zum Einsatz zu kommen. Bei Darmstadt bekommt er nun die Gelegenheit, Spielpraxis in der Bundesliga zu sammeln und sich auf höchstem Niveau zu beweisen“, sagte Geschäftsführer Frank Baumann.

Der Leihvertrag gilt für die kommende Saison, eine Kaufoption für die „Lillien“ wurde nicht vereinbart. Bereits in der vergangenen Saison spielte ein Bremer leihweise bei den Hessen: Innenverteidiger Luca Caldirola machte für Darmstadt alle 34 Saisonspiele und kam mit enormen Selbstbewusstsein zurück zu Werder. Genauso soll es nun mit Kleinheisler laufen.

Der Ungar kam in der vergangenen Winterpause nach Bremen, nachdem er beim Trainingslager im türkischen Belek probeweise mitkicken durfte und überzeugte.

Starke Europameisterschaft

Allerdings fiel ihm die Umstellung auf die Bundesliga in der Rückrunde sichtbar schwer. Er kam nur auf sechs Kurzeinsätze, stand insgesamt gerade einmal 190 Minuten auf dem Platz.

Ganz anders präsentierte er sich dann mit der ungarischen Nationalmannschaft bei der EURO. Beim 2:0 gegen Österreich legte er den Führungstreffer auf und wurde anschließend zum „Man of the Match“ gewählt. Und auch beim 1:1 gegen die Überraschungsmannschaft aus Island stand er 90 Minuten auf dem Platz und machte eine gute Partie. Im Achtelfinale gegen Belgien verzichtete Trainer Bernd Storck auf den Rotschopf – das Spiel ging 0:4 verloren.

Fach: „Talentierter Spieler“

Stark bei der EM, zu schwach für Werder? Bei den Grün-Weißen herrscht im Mittelfeld ein Überangebot. Weil sich auch noch Zlatko Junuzovic von seinen Wechselabsichten verabschiedete, entschloss sich Kleinheisler, bei einem anderen Verein Spielpraxis zu sammeln.

Darmstadts sportlicher Leiter Holger Fach: „László ist ein talentierter Spieler. Wir sind froh, dass er in der kommenden Saison bei uns spielen wird und wir somit unser Mittelfeld weiter verstärken.“

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