Senioren-Unions-Chef Hans-Ludwig Demann dankte Elisabeth Motschmann für ihren Vortrag und überreichte ein Buchgeschenk. Foto: Möller Senioren-Unions-Chef Hans-Ludwig Demann dankte Elisabeth Motschmann für ihren Vortrag und überreichte ein Buchgeschenk. Foto: Möller
Senioren-Union

Elisabeth Motschmann: „AFD nicht länger ignorieren“

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Die AFD zu ignorieren habe sich nicht bewährt, sagt Elisabeth Motschmann. Sie sprach bei der Osterholzer Senioren-Union und setzte sich mit den Positionen der politschen Konkurrenz rechts von der CDU auseinander.

Das Interesse war groß, Senioren-Unions-Kreischef Hans-Ludwig Demann begrüßte im Hotel „Tivoli“  rund 60 Gäste zum Vortrag „Wohin führen die Alternativen der AFD?“

Die Bremer Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann sieht nicht, dass sich „das Thema AFD von selbst erledigt“. Weder habe das Ignorieren geholfen, noch komme man mit Wähler-Diffamierung weiter. Vielmehr solle man die AFD an ihren eigenen Aussagen messen und der Anhängerschaft deutlich machen, welche der Forderungen, „nicht tragbar sind“. Sie zog auch Parallelen zwischen AFD und Linken, beispielsweise in deren Kritik am Militärbündnis NATO.

AFD-Menschenbild widerspricht christlicher Ethik

Der AFD wirft sie vor, dass deren Wortführer zuerst einen Sachverhalt schlecht reden, um sich anschließend als Retter aus der vorgeblichen Situation aufzuspielen, „das sind dann Szenarien, die es gar nicht gibt“. Gerade die Bezugnahme auf die christlichen Werte spricht Motschmann der AFD ab. Deren Menschenbild widerspreche der christlichen Ethik. Wenn die AFD vor einer Verschärfung des Waffenrechts warne, würden falsche Behauptungen aufgestellt, die AFD ziele allein auf eine Verunsicherung in Kreisen von Sportschützen und Jägern.

In der Familienpolitik verfolge die AFD Forderungen, die in der CDU vor 30 Jahren gängig waren, aber aktuell habe sich die Situation verändert, in jungen Familien wünsche man sich Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf ermöglichen.

Linke und rechte Parteien werden stärker

Dass Parteien links und rechts von der Mitte in Umfragen mittlerweile auf über 20 Prozent der Stimmen kommen, sei besorgniseregend. Motschmann gesteht zu, dass es in der Bevölkerung Unzufriedenheit mit der etablierten Politik gebe. Dadurch, dass die Medien immerzu über die AFD berichtet hätten, sei die Zustimmung zu deren Positionen gewachsen.

Motschmann wünscht sich auch Veränderungen in der Politik ihrer eigenen Partei. Man wäre in mancherlei Hinsicht auch „zu liberal“ gewesen. Man dürfe nicht zusehen, dass Hassprediger Menschen aufwiegeln. Religionsunterricht dürfe nicht aufgrund von Lehrermangel ausfallen, wenn christliche Werte nicht vermittelt würden, verlöre die Jugend  ihre Möglichkeiten dafür zu argumentieren. Evangelische Kindergärten müssten Orte bleiben, in denen auch gebetet wird, es gebe schon Tendenzen zu Hinterfragen, ob in Deutschland noch Weihnachten gefeiert werden dürfe. Motschmann fordert den Schutz von Gesellschaft, Freiheit und Tradition, den „Rattenfängern“ dürfe man es nicht überlassen, ein zunehmendes Vakuum zu füllen.

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