„Das frei zugängliche W-Lan-Netz in Bremen wächst stetig“, sagt Robert Seidel, Country Manager der Agentur Free Key. In Bremen können Nutzer bisher im Bereich der gesamten Innenstadt, des Bahnhofs, der Schlachte sowie in Gröpelingen kostenlos über Free Key auf W-Lan zugreifen. Mit Vegesack ist nun auch der Bremer Norden angeschlossen.
Frei zugängliches Internet für Bürger und Touristen
Für Wolfgang Helms, Geschäftsführer des Vereins Vegesack Marketing, sollte frei zugängliches Internet inzwischen zur Infrastruktur jeder Stadt gehören, ganz so wie Straßen oder Gehwege. Und auch Seidel bestätigt, dass viele Staädte sich inzwischen dafür entscheiden, ihren Einwohnern und Touristen freies W-Lan zur Verfügung zu stellen.
„Das macht Innenstädte attraktiv und lockt die Leute vor die Tür.“ Dabei hänge Deutschland im internationalen Vergleich sogar hinterher. „In den vergangenen zwei Jahren wurde es aber immer besser“, so Seidel.
W-Lan künftig auch am Bahnhof und der Weser
Auch für Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt bedeutet das frei verfügbare Netz einen Schritt in die Zukunft: „Wir müssen der technologischen Entwicklung folgen und Vegesack hat sich gekümmert. Perspektivisch wollen wir das W-Lan noch weiter ausweiten“, so Dornstedt.
Nach der Fußgängerzone wollen Helms und Dornstetd künftig auch den Bereich rund um den Bahnhof sowie die Maritime Meile kabellos vernetzen. Laut Helms hatten sich bereits 300 Nutzer in das Netz eingewählt, bevor es überhaupt öffentlich gemacht wurde.
Ein Jahr Planung und Umsetzung
Vor rund einem Jahr kam bei den Mitarbeitern des Vegesack Marketing die Idee auf, in der Fußgängerzone W-Lan anzubieten. „Wir haben uns dann am Markt orientiert. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme in der Innenstadt konnten wir nachziehen“, so Helms. Das bedeute laut Seidel für Vegesack nun, dass neueste Antennen-Technologie verwendet werden konnte.
Die Handhabeung ist laut Free Key-Manager einfach: Das W-Lan am mobilen Gerät einschalten und das Netz „Free Key Vegesack“ auswählen. Dem Nutzer stehen dann drei Stunden freies W-Lan zur Verfügung. Danach erfolgt ein Sicherheits-Logout.
Kostenlose App verbindet Wifi-Zonen
„Man kann sich aber sofort wieder anmelden. Es gibt keine Datenvolumen-Beschränkung. Die Logout-Funktion ist datenschutzrechtlich vorgeschrieben“, erklärt Seidel.
Zudem können Nutzer sich die kostenlose App „Free Key“ auf ihr Gerät laden. Derzeit steht eine Beta-Version für Vegesack zur Verfügung, ab kommender Woche wird automatisch auf die Vollversion aktualisiert.
Mithilfe der App wählt sich das Mobiltelefon beispielsweise wieder ein, wenn der Nutzer einen W-Lan-Bereich verlässt und einen neuen Betritt. Zudem können Inhalte wie Veranstaltungen und Aktionen des Einzelhandels darüber abgerufen werden.
Jugendschutz und Haftung
Free Key nutzt aut Seidel die höchste Verschlüsselung. „Illegales wird automatisch gesperrt. Der Jugendschutz steht im Vordergrund. Das System erkennt automatisch, wenn neue gewaltverherrlichende Seiten oder Pornografie angeklickt werden. Sie sind beim zweiten Klicken nicht mehr erreichbar“, so Seidel weiter. Die Haftung liege bei Free Key.
Die Kosten für das freie W-Lan-Netz in Vegesack trägt das Wirtschaftsressort. Sie belaufen sich auf 50.000 Euro für fünf Jahre.
20 Antennen in der Fußgängerzone
Insgesamt sind im Bereich der Reeder-Bischoff-Straße, der Breite Straße sowie der Gerhard-Rohlfs-Straße sieben Einspeisepunkte und 20 Antennen im Einsatz.
„Es gibt keine gesundheitlichen Einschränkungen. Wir senden im 100-Milliwatt-Bereich. Ein Handy in der Hosentasche sendet mit zwei Watt, wird es benutzt mit bis zu fünf Watt“, so Seidel zum Thema Strahlung. Die Obergrenzen würden von der Regierung festgelegt.
Vegesack bleibt vorerst allein im Norden
Im Bremen-Norder Stadtteil Burglesum ist laut Ortsamtsleiter Florian Boehlke ein öffentlich zugängliches W-Lan zunächst nicht geplant. Allerdings gibt es im Bereich Lesum und Burg auch Knotenpunkte der Freifunker Bremen, die genutzt werden können. Gleiches gilt für Blumenthal.
Dort sei bisher ebenfalls kein öffentlicher W-Lan-Zugang geplant, allerdings könne man sicher von den Erfahrungen der Vegesacker für künftige Projekte profitieren, wie Ortsamtsleiter Peter Nowack sagt.