Die Verkehrsinseln an der Straße auf dem Bohnenkamp gefährden angeblich Fahrradfahrer. Foto: Schlie Die Verkehrsinseln an der Straße Auf dem Bohnenkamp gefährden angeblich Fahrradfahrer. Foto: Schlie
Verkehrsplanung

Umstrittene Bauminseln gefährden Fahrradfahrer

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Bauminseln auf der Straße sollen Radfahrer eigentlich schützen, indem sie den Autoverkehr zum langsamen Fahren zwingen. Doch manche Bürger glauben, dass sie Radfahrer eher gefährden und wollen sie deswegen loswerden.

„Das Problem ist: Die Radfahrer werden von Autofahrern geschnitten“, sagt Holger Meier (SPD), Sprecher des Woltmershauser Verkehrsausschusses. Ursache der angeblichen Gefährdung sind sogenannte Bauminseln, die eigentlich der Verkehrsberuhigung dienen sollen.

Aber nicht nur Autofahrer müssen die Inseln umfahren, sondern auch Fahrradfahrer. Dabei soll es regelmäßig zu brenzligen Situationen kommen. Das haben sich die Mitglieder des Verkehrsausschusses kürzlich bei einem Ortstermin mit Behördenvertretern angesehen.

ASV spricht nicht von gefährlicher Situation

Dass auch das Amt für Straßen und Verkehr eine konkrete Gefährdung sieht, will dessen Sprecher Martin Stellmann so nicht bestätigen. „Wir sehen uns nicht gedrängt durch eine Gefährdungssituation“, betont er. Für Verkehrsplaner sei es eben ein Unterschied, ob eine Verkehrssituation konfliktbehaftet oder gefährlich ist.

Trotzdem will das Amt für Straßen und Verkehr jetzt prüfen, ob die Situation baulich verändert werden kann. „Es gibt erste positive Tendenzen, den Forderungen aus dem Stadtteil nachzukommen“, sagt Stellmann.

Werden Inseln „aufgeschnitten“?

Die Idee der Stadtteilpolitiker sieht so aus: „Eventuell kann man die Baumnasen wieder aufschneiden, so dass die Fahrradfahrer hindurch fahren können“, sagt Meier. Sie sollen rechts zwischen Hindernis und Bürgersteig fahren können und so nicht mehr beim Umfahren zu nah an die Autos kommen. Gängig ist das in Bremen nicht. „Das wäre eine Sonderlösung“, betont Stellmann. 

„Verkehrshuckel“, die im Behördendeutsch Hochpflasterung heißen, seien jedenfalls keine Alternative, sagt Stellmann: „Die sind völlig aus der Mode.“ Im Zweifel sorgten die nämlich nur für Proteste von Anwohnern, die sich über ständiges Abbremsen und Anfahren, Erschütterungen und Emissionen aufregen.

Verkehrshuckel sind nicht mehr in Mode

„Deshalb machen wir das schon lange nicht mehr auf Strecken, sondern nur noch dort, wo wir auf bestimmte Situationen hinweisen wollen.“ Das könne zum Beispiel eine Gehwegquerung oder die Zufahrt von einer Neben- auf eine Hauptstraße sein.

Auch der Übergang an der Kreuzung Auf dem Bohnenkamp / Dötlinger Straße ist für die Stadtteilpolitiker eine Gefährdungsquelle. „Den nutzen viele Kindergarten- und Schulkinder“, sagt Meier. Autofahrer würden aber auch dort nicht die nötige Rücksicht nehmen und nicht für die Fußgänger bremsen.

Zebrastreifenfrage soll später geklärt werden

Ein Zebrastreifen könnte die Situation in seinen Augen entschärfen. Martin Stellmann kündigt an, die Kreuzungssituation zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in den Blick zu nehmen.

„Zurzeit haben wir dort noch eine Baustellensituation“, erklärt er. Maßgeblich sei aber, ob es auch noch zu Konflikten kommt, wenn die Kanalbauarbeiten an dieser Stelle abgeschlossen wird.

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