Die Idee für den Gesprächskreis geht auf Doris Josquin zurück. Josquin ist seit Jahren im Vorstand des Arbeitskreis der Selbsthilfe- und Initiativgruppen der Gemeinde Ganderkesee aktiv. „Es gab bereits vor Jahren eine Gruppe für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz, aber die trifft sich inzwischen nur noch privat“, sagt Josquin.
Sie begab sich auf die Suche nach einer Fachfrau und landete schließlich bei Heike Walter, Geschäftsführerin bei den Maltesern in Delmenhorst. Die beiden Frauen werden den Kreis leiten und betonen: Das Angebot richtet sich sowohl an Delmenhorster als auch an Ganderkeseer.
Austausch und Spaß beim Gesprächskreis
„Man muss loslassen, um wieder Luft zu bekommen“, sagt Josquin. Ein ehrlicher Umgang mit der Krankheit gegenüber Nachbarn, Bekannten und Familie sei sehr wichtig. „Wissen die Personen erstmal, dass es sich um einen Demenzpatienten handelt, gehen sie auch anders mit der Situation um“, ist sich Josquin sicher.
„Die Angehörigen sind oft gewillt, alles allein zu bewältigen und merken dabei nicht, dass sie mehr bewältigen können, wenn sie zwischendurch mal entlastet werden“, ergänzt Walter. Aus ihrer Erfahrung weiß sie, dass sich viele scheuen, Angebote wie zum Beispiel die Tagespflege, in Anspruch zu nehmen.
Beim Gesprächskreis geht es um den Austausch miteinander, darum sich gegenseitig Tipps zu geben und – Spaß zu haben. „Wir wollen Freude vermitteln und wieder gemeinsam ins positive Denken kommen“, sagt Walter. Auch Veranstaltungen und Fortbildungen sind geplant.
Angebote für Menschen mit Demenz und Angehörige
Wer das Angebot wahrnehmen möchte, kann sich bei Heike Walter unter Telefon 04221 1 70 06 oder bei Doris Josquin unter Telefon 04222 95 04 24 anmelden. Die Betroffenen kommen ab dem 1. Dezember jeden ersten Donnerstag im Monat von 14.30 bis 16.30 Uhr zusammen.Für die Treffen kann der Konferenzraum im Verwaltungstrakt des Wichernstifts, Oldenburger Straße 333 in Ganderkesee genutzt werden.
Ab Januar richten die Malteser zudem einen Entlastungsdienst ein, der von den pflegenden Angehörigen in Anspruch genommen werden kann. Sei es ein Friseurbesuch, ein Arzttermin oder das Kaffeekränzchen mit der Nachbarin – jeder muss Termine erledigen und braucht Zeit für sich.
Malteser suchen Ehrenamtliche für Vorhaben
Mit dem Entlastungsdienst soll den Angehörigen von Menschen mit Demenz diese Zeit gegeben werden. Ehrenamtliche, die zuvor eine Fortbildung mitgemacht haben, besuchen die Erkrankten und kümmern sich um sie. Ein weiteres Angebot soll im Frühjahr 2017 starten: Das Café Malta. Dort werden Demenzpatienten je nach Nachfrage wöchentlich oder zweiwöchentlich einige Stunden betreut.
Für diese und andere Vorhaben sind die Malteser auf Ehrenamtliche angewiesen, die sich mit Senioren und Demenzpatienten beschäftigen wollen. Die Interessierten bekommen vorab Fortbildungen in den jeweiligen Bereichen und geben etwas Wertvolles weiter: Zeit.