Heinrich Grün, Jutta Rühlemann und Erhard Mackenberg (v.l.) stellten das neue Vortragsprogramm des Loccumer Kreises vor. Foto: Bosse Heinrich Grün, Jutta Rühlemann und Erhard Mackenberg (v.l.) stellten das neue Vortragsprogramm des Loccumer Kreises vor. Foto: Bosse
Vortragsprogramm

Loccumer Kreis: Fußball als Ersatzreligion?

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Von der Ökologie über den Fußball bis hin zu Bachs Johannes-Passion reicht die Bandbreite des neuen Vortragsprogramms beim Loccumer Kreis. Wichtig ist den Organisatoren, auch theologischen Laien einen Zugang zu schaffen.

Seit mittlerweile 60 Jahren gibt es den Loccumer Kreis. Alljährlich stellt die Gruppe für das Winterhalbjahr ein Vortragsprogramm zusammen, das zu aktuellen Themen Stellung bezieht.

„Wir verstehen uns als Podium für den öffentlichen Diskurs“, sagt Heinrich Grün. „Was die evangelischen Akademien im Großen bewegen, machen wir im Kleineren“, beschreibt er den Anspruch des Loccumer Kreises. Und wichtig ist den Organisatoren auch, „dass der Laie den Vorträgen problemlos folgen kann“, sagt Erhard Mackenberg.

Ökologie in Kirche und Gesellschaft

Im Gemeindehaus St. Willehadi geht es am Montag, 5. Dezember, um 20.15 Uhr beispielsweise um das Thema „Die Herausforderung der ökologischen Umkehr“. Dr. Ana Honnacker vom Forschungsinstitut für Philosophie in Hannover referiert über Kirche und Gesellschaft im Angesicht des Klimawandels.

„Dabei handelt es sich um ein Thema, das im Volk sehr präsent ist“, findet Heinrich Grün und denkt beispielsweise an Solarenergie und Elektromobilität. „Zudem hat der Papst im Bereich der Ökologie seinerzeit Einfluss auf den Klimagipfel von Paris genommen“, ergänzt Erhard Mackenberg.

Fußball als Ersatzreligion?

Ein spannendes Thema bringt Eugen Eckert, Pfarrer aus Frankfurt am Main, am Montag, 23. Januar, um 20.15 Uhr mit ins Gemeindehaus St. Willehadi. Mit Einwürfen eines Stadionpfarrers geht er der Frage nach, inwieweit der Fußball eine Ersatzreligion darstelle.

„Beim BVB in Dortmund spielt Spiritualität zum Beispiel eine große Rolle“, sagt Jutta Rühlemann, Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck. „Und auf Schalke gibt es im Stadion eine eigene Kapelle“, so Erhard Mackenberg.

Heinrich Grün gibt zu bedenken, wie wenig im Vergleich zum Fußball in den Medien über den christlichen Glauben berichtet werde. „Wenn man bedenkt, dass in Deutschland an einem durchschnittlichen Sonntag 3,5 Millionen Menschen in die Kirche gehen, weiß ich nicht, ob der Fußball diese Zahlen ebenfalls erreicht.“

Vortrag zu Bachs Johannes-Passion

Grün freut sich als leidenschaftlicher Mitsänger der Scharmbecker Kantorei zudem besonders auf den 23. März kommenden Jahres. Dann spricht um 20.15 Uhr Günter Koller, ehemaliger Landesmusikdirektor der Bremischen Evangelischen Kirche, im St.-Willehadi-Gemeindehaus unter dem Titel „Kreuzige ihn!“ zur musikalischen Dramatik in Bachs Johannes-Passion.

Dieses Thema steht in Verbindung zur Aufführung des Stückes am 2. April in der St.-Willehadi-Kirche. „Das Werk ist gigantisch und wird die mit Abstand teuerste Veranstaltung im Bereich der Kirchenmusik, die es in Osterholz-Scharmbeck je gegeben hat“, so Grün. 

Der Flyer mit dem neuen Vortragsprogramm für das Winterhalbjahr liegt ab sofort in Gemeindehäusern und vielen öffentlichen Einrichtungen aus. Zudem ist er im Internet unter www.loccumer-kreis.de zu finden.

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