Katzen wie Tiger, sind zwar süß, aber laut Bremer Tierschutzverein kein gutes Weihnachtsgeschenk. Foto: Bremer Tierschutzverein Katzen wie Tiger, sind zwar süß, aber laut Bremer Tierschutzverein kein gutes Weihnachtsgeschenk. Foto: Bremer Tierschutzverein
Bremer Appell

Tierschützer: Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk

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Hunde - oder Katzenbabys unter dem Weihnachtsbaum sind zwar süß, landen aber laut des Bremer Tierschutzvereins häufig im Tierheim, wenn die erste Euphorie verflogen ist. Deshalb vermitteln sie ab Mittwoch keine Tiere.

„Ein Tier ist kein Pullover und kein Spielzeug, keine Sache, die ich einfach umtauschen kann, wenn sie nicht passend ist oder nicht gefällt“, so Wolfgang Apel, Vorsitzender des Bremer Tierschutzvereins. „Mit einem Tier übernimmt man die Verantwortung für ein Lebewesen – und muss auch bereit sein, diese zu tragen, solange das Tier lebt.“ Deswegen appellieren die Tierschützer, von überraschenden lebenden Weihnachtsgeschenken abzusehen.

Eltern sollte dabei klar sein, dass ein Kind nie allein die Verantwortung für ein Tier übernehmen kann, fährt Apel fort. Oft bemerkten Eltern zu spät, dass ein Großteil der Versorgung – das Füttern, das Säubern des Geheges oder das Gassi gehen – an ihnen hängen bleibt. Schnell landen Katze, Kaninchen oder Meerschweinchen dann im Tierheim  – oft auch erst im Laufe des folgenden Jahres, wenn Urlaubspläne, unerwartete Kosten oder die bis dahin unbekannten Anforderungen an eine artgerechte Haltung die Freude über das neue Familienmitglied vergehen lassen. „Jedes Jahr nehmen wir weit über 1.000 Tiere auf, – viele davon wurden unüberlegt angeschafft, oftmals auch zu Weihnachten“, sagt Apel.

Feiertage kein geeigneter Zeitpunkt für Eingewöhnung

Die Anschaffung eines tierischen Mitbewohners sollte laut Tierschutzverein also gut überlegt sein – alle Familienmitglieder müssten einverstanden sein, sie müssten genügend Zeit für das Tier aufbringen und ihm eine artgerechte Haltung bieten. Das seien nur einige Punkte, die vor der Anschaffung eines Tieres zu überdenken seien. Gerade in der Hektik der Vorweihnachtszeit bliebe dazu aber oft keine Zeit.

Und der Trubel der Feiertage sei auch nicht der geeignete Zeitpunkt, ein Tier in aller Ruhe an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Wer wirklich ein Tier adoptieren möchte, sollte sich genügend Zeit lassen, bevor das neue „Familienmitglied“ einzieht. Der Bremer Tierschutzverein appelliert daher dringend an die Bevölkerung, keine Tiere zu verschenken

Ab Mittwoch werden keine Tiere vermittelt

„Obwohl immer noch fast 500 Tiere bei uns in der Obhut sind, werden wir, wie jedes Jahr, ab dem 21. Dezember bis zum Jahresende keine spontanen Tiervermittlungen vornehmen“, so Apel weiter. „Um den Tieren den Stress zum Jahreswechsel zu ersparen, gilt dies auch für die Tage vor Silvester. Natürlich wissen wir, wie wichtig das Zusammenleben mit einem Tier für viele Menschen ist, besonders natürlich für Alleinstehende. Aber diese Entscheidung sollte nicht unbedingt zu Weihnachten erfolgen.“

Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trage, einem Tierwaisen ein Zuhause zu geben, habe auch weiterhin Gelegenheit, sich in Ruhe nach einem Hund, Katze oder Kleintier umzusehen, denn das Tierheim habe auch zwischen den Feiertagen geöffnet.

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