In der Silvesternacht feiert die ganze Stadt – meist feucht-fröhlich. Die Diskomeile, das Viertel und die Innenstadt sind Feierschwerpunkte. Damit die Party für alle fröhlich endet, hat sich die Bremer Polizei entschieden, eine besondere Aufbauorganisation einzurichten. „Wir haben bestimmte Orte, wie die Innenstadt, Steintor- und Ostertorviertel, Sielwall, Hauptbahnhof, Schlachte und die Waterfront verstärkt im Blick und stehen als Ansprechpartner für die Menschen zur Verfügung“, erklärt Sprecher Stephan Alken.
Zum Jahreswechsel sollen zudem zusätzliche Polizisten die uniformierte Präsenz in der Stadt erhöhen. Das geschehe laut Alken gerade vor dem Hintergrund der vermehrten sexuellen Übergriffe auf Frauen in sieben deutschen Großstädten im vergangenen Jahr. „Deswegen haben wir zusätzliche Kollegen der Kriminalpolizei in den Dienst gesetzt“, sagt Alken.
Clubbetreiber sehen Silvester eher entspannt
So sollen Gefährdungssituationen durch größere Menschenansammlungen im Stadtgebiet erkannt und das Auftreten sicherheitsrelevanter Störungen an ausgewählten Brennpunkten verhindert werden.
Die Bremer Clubbetreiber haben das Thema Sicherheit ebenso im Blick: „Wir haben gemeinsam mit der Stadt und der Polizei ein sehr gutes Sicherheitssystem geschaffen“, sagt Andre Scheulenburg, Geschäftsführer vom La Viva.
Sexuelle Übergriffe im La Viva kein Problem
Für ihn sei aber vor allem relevant, was in der Disko passiert. „Unsere Mitarbeiter haben ein geschultes Auge. Menschen, bei denen das geringste Anzeichen von Aggressivität zu merken ist, müssen draußen bleiben“, so Scheulenburg. Seine Gäste sollen fröhlich feiern können, erklärt der Clubbetreiber.
Gesonderte Sicherheitsmaßnahmen für Silvester hat er nicht geplant. „Unser Sicherheitskonzept funktioniert sehr gut, dabei belassen wir es.“ Ein Problem mit sexuellen Übergriffen auf Frauen habe es im La Viva bisher nicht gegeben.
Auch in der Neustadt ist man eher entspannt. Im Modernes werden laut Inhaber wie immer Taschenkontrollen durchgeführt. Silvester sei für den Club, auch was die Sicherheitslage angeht, „business as usual“.
Infos: Sicher durch die Silvesternacht
Raketen und Böller: Die Verwendung von nicht zugelassenenen Feuerwerksartikeln ist strafbar. Wer das alte Jahr mit einem Feuerwerk verabschieden möchte, sollte nur solches mit Registriernummer und CE-Zeichen inklusive Kennnummer der Prüfstelle wählen.
Böller sollten nur im Freien und auf feuerfesten Unterlagen gezündet und ein Sicherheitsabstand von acht Metern einhalten werden. Raketen und Feuerwerksbatterien benötigen einen festen Stand.
Bitte nicht an Krankenhäusern & Co. böllern
Einschränkungen: In Bremen darf Silvester von 18 bis 24 Uhr und an Neujahr bis 1 Uhr morgens geknallt werden, allerdings nicht in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Seniorenheimen, Kirchen, Tanklagern, stroh- und reetgedeckten Häusern sowie im Hafengebiet.
Auch im Umkreis von 150 Metern um das Rathaus, den Roland, den Dom und die Kirche „Unser Lieben Frauen“ ist das „Böllern“ verboten. Zudem werden Bremer gebeten, in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften auf das Abbrennen von Feuerwek zu verzichten.
Verursacher haftet für Schäden an Autos
Auto: Legale Feuerwerkskörper hinterlassen kaum Spuren auf dem Lack. Anders sieht es aus, wenn sie aus kurzer Entfernung abgefeuert werden, warnt der ADAC. Das kann zu Schmauchspuren auf dem Lack führen.
Kommt das Auto wegen eines Böllers in der Silvesternacht zu Schaden, haftet der „Absender“ des Geschosses. Lässt sich der Verantwortliche nicht ermitteln, erstattet die Teilkaskoversicherung Brand- und Explosionsschäden sowie kaputte Scheiben.