Prominenter oder gar adeliger Besuch ist im Bettenstudio Kunst zwar kein Alltagsgeschäft, kommt aber häufiger mal vor. Auch wenn sich Inhaberin Marina Kunst und ihr Vater Dirk Meyer zur Aufgabe gemacht haben, jeden Kunden wie einen König zu behandeln, war ein echter Regent bislang noch nicht dabei – bis vergangenen Freitag.
Da stattete König Togbui Ngoryifia Céphas Kosi Bansah, König von Hohoe Gbi Traditional Ghana, mit seiner Familie dem Fachgeschäft für Boxspringbetten einen Besuch ab. „Jetzt ist nicht nur der Kunde König, sondern auch noch der König Kunde“, scherzte der 68-Jährige und ernannte das Bettenstudio Kunst dank guter Beratung zum königlichen Hoflieferanten für Betten.
König lebt in Ludwigshafen
Der König lebt seit 1970 in Ludwigshafen, erwarb dort Meisterbriefe als KfZ-Mechaniker und Landmaschinentechniker und baute eine eigene Werkstatt auf. Als er vor fast 25 Jahren die Nachfolge seines Großvaters auf dem Thron antreten sollte, machte er zur Bedingung, dass er sein Volk von Deutschland aus lenken darf.
Den Weg in das Delmenhorster Bettengeschäft fand er über Mundpropaganda. „Bei einer Veranstaltung in Berlin haben sich zwei Sänger unterhalten. Der eine hatte Rückenschmerzen und der andere hat ihn gefragt, ob er nicht dieses Geschäft aus Delmenhorst kennen würde. Da habe ich mir gleich die Adresse notiert“, erzählt Bansah. Bei einer anderen Veranstaltung in Holland habe er den gleichen Tipp bekommen.
Fan von Bayern und Kaiserslautern
„Am Telefon haben wir uns wunderbar verstanden“, berichtet Bansah. Und so arrangierten Dirk Meyer und Marina Kunst alles für den königlichen Besuch an der Delme inklusive Übernachtung bei Backenköhler in Stenum und Besuch des Weserstadions zur Partie Werder gegen Ingolstadt. Als Pfälzer sei er eigentlich Fan des 1. FC Kaiserslautern und außerdem von Bayern München. Ab sofort werde er aber auch zu Bremen halten, versicherte Bansah.
Das dürfte seinem Enkel gefallen. Der ist dem Vernehmen nach bekennender Werder-Fan und drängte erfolgreich darauf mit ins Stadion genommen zu werden. „Da mussten wir dann alle Hebel in Bewegung setzen“, sagt Meyer und grinst. Was macht man nicht alles, wenn der König Kunde ist.