Momentaner Planstand zur Bebauung des Ellener HofsFoto: DeZwarteHond/RMP Stefan Lenzen Landschaftsarchitekten Momentaner Planstand zur Bebauung des Ellener Hofs. Foto: DeZwarteHond/RMP Stefan Lenzen Landschaftsarchitekten
Beiratssitzung

Schattenwurf sorgt für Ärger im Stadtteil

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Bei der jüngsten Sitzung des Beirats Osterholz dominierte ein Thema die Runde: Flächen, die zukünftig im Stadtteil bebaut werden sollen. Zustimmung gab es für ein Modellprojekt, Ablehnung fand dagegen die Windenergie.

Das Grundstück Ellener Hof soll eine sozial vielfältige Siedlung werden, erklärte Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung das Projekt Neuer Ellener Hof. „Es wird eine ungewöhnliche Vielzahl von Nutzern geben. Wenn ein lebendiges Quartier entstehen soll, muss so etwas vorhanden sein – und es geht Schritt für Schritt voran“, meint Künzel.

So soll das Gelände in einzelne Parzellen aufgeteilt werden, die dann unterschiedlich – beispielsweise von Ärzten, Studenten, Kitas oder Pflegeeinrichtungen genutzt werden können. „Ich glaube, dass wir da eine sehr lebendige Mischung hinbekommen werden.“

„Ein Glücksfall für den Stadtteil“

Das Ziel hinter dem Vorhaben sei ein sozial-ökologisches Modellprojekt in die Praxis umzusetzen. Neben der sozialen Vielfalt sei demnach auch eine ökologische gewünscht. So soll ein großer Teil des alten Baumbestands erhalten werden. Geplant ist auch, das Regenwasser in Mulden zu sammeln und nicht vom Gelände abzuleiten. Zudem soll eine unterirdische Abfallentsorgung realisiert werden.

„Diese Planung ist ein Glücksfall für den Stadtteil“, betonte Beiratssprecher Wolfgang Haase (SPD) und wurde von den übrigen Beiratsmitgliedern und restlichen Anwesenden in seiner Aussage bestätigt.

Einstimmigkeit gab es während der Sitzung auch beim Tagesordnungspunkt „Bau einer Windkraftanlage am Bultensee“. Dabei zeichnete sich aber deutlich eine weniger wohlwollende Stimmung ab. Seit im Juni vergangenen Jahres bekannt wurde, dass am Bultensee eine Windkraftanlage gebaut werden soll, sorgt dieses Thema wiederholt für Diskussionen unter den Stadtteilbewohnern.

Genehmigungsverfahren: unverantwortlich und undemokratisch

So auch während der Beiratssitzung am Montagabend, wobei die Diskussion mit einem Beschlussvorschlag endete: „Der Beirat Osterholz ist empört, dass es bisher keine ‘offizielle‘ Reaktion auf seine einstimmigen Beschlüsse von Oktober, November und Dezember 2016 gibt“, so der Beginn des Beschlusses. Genannte Argumente gegen den Bau des Windrads: Optische Bedrängung, Schattenwurf und Schall.

Darüber hinaus halte der Beirat das Genehmigungsverfahren für unverantwortlich und undemokratisch. „Hier muss die Bürgerschaft einschreiten … unter anderem durch das Ziehen einer gesetzlichen „Notbremse“ (zum Beispiel Veränderungssperre“, heißt es weiter in dem Schreiben. Der Beschluss wurde einstimmig vom Beirat angenommen.

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