„Das Gütesiegel ist ein Qualitätsmerkmal für uns und durchaus ein wichtiges Signal für die Träger des Hauses und vor allem die Kommunalpolitik, aber auch für Sponsoren. Denn es bestätigt, dass wir seriös arbeiten“, sagt Dr. Carsten Jöhnk, Leiter des Nordwestdeutschen Museums für Industriekultur. Rund ein Jahr beschäftigten sich die Museumsmitarbeiter mit ihrer Bewerbung für das Gütesiegel – eine gute Gelegenheit für den neuen Museumsleiter, um sich intensiv mit allen Bereichen seines Hauses zu beschäftigen.
Ein Qualitätsmerkmal für das Nordwolle-Museum
Während der Bewerbungsphase besuchten mehrere Fachleute von außerhalb, die selber Museen und Sammlungen betreuen, die Einrichtung. Auch die Delmenhorster Angestellten schauten sich ihrerseits Mitbewerber an und nahmen an Weiterbildungen teil. „Dadurch bekommt man hilfreiche Tipps, etwa zum Bereich der Konservierung von Exponaten und wie man sie ausstellt beziehungsweise lagert“, sagt Jöhnk. Auf der Nordwolle wolle man zukünftig Lichtschutzfolien für einige Ausstellungsstücke benutzen, um sie besser vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Auch eine Lüftungsampel werde angeschafft, um auf Klimaschwankungen bei den Temperaturen oder der Luftfeuchtigkeit rascher reagieren zu können. „Beim Fabrik- und Stadtmuseum haben wir das Glück, dass alle Fenster nach Norden gehen und sich die Gebäude im Sommer nicht so schnell aufheizen. Denn Ausstellungen benötigen ein möglichst konstantes Klima“, so Jöhnk.
Neues Sammlungskonzept für das Nordwolle-Museum
Des Weiteren ist eine Folge der Vorarbeiten für das Museumsgütesiegel ein Sammlungskonzept für das Haus. „Wir sammeln zukünftig ausschließlich Dinge, die auch eine Chance haben, ausgestellt zu werden. Sie müssen immer einen Bezug zu Delmenhorst und der Region haben“, sagt Jöhnk. So ein Konzept sei von Vorteil wenn man mit privaten Sammlern zu tun habe.
Mit dem aktuellen, bis 2023 gültigen Museumsgütesiegel wurden neben der Einrichtung in Delmenhorst das Bomann-Museum Celle mit Residenzmuseum im Celler Schloss, das Niedersächsische
Landesmuseum Hannover, das Ostfriesische Teemuseum Norden, das Museum gegenstandsfreier Kunst in Otterndorf sowie das Feuerwehrmuseum Salzbergen und das Heinrich-Vogeler-Museum/Barkenhoff in Worpswede ausgezeichnet.
Bislang 108 Museumsgütesiegel verliehen
Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e.V. und die Niedersächsische Sparkassenstiftung führen die Museumsqualifizierung als Kooperationspartner gemeinsam durch. Seit Beginn der Initiative im Jahr 2006 wurden bisher 108 Gütesiegel verliehen.